27.08.2016 11:29 Uhr

Embolo: Heidel kontert Hitzfeld-Kritik

Breel Embolo erzielte im DFB-Pokal bereits einen Treffer für sein neues Team
Breel Embolo erzielte im DFB-Pokal bereits einen Treffer für sein neues Team

Breel Embolo ist erst 19 Jahre alt, spielte aber bereits in der Königsklasse. Für Ottmar Hitzfeld kommt der Transfer des Top-Talents in die Bundesliga trotzdem um einiges zu früh. Schalke sieht das jedoch anders. 

Hitzfeld ist großer Embolo-Fan. Im Interview mit der Schweizer Zeitung "Blick" sagte er: "[Er ist] ein unglaublicher Spieler. Eines der größten Talente Europas. Die Spiel­intelligenz, der Torriecher, die Technik, das ist herausragend. Mir gefällt auch sein Zug zum Tor und dass er keine Angst hat, dahin zu gehen, wo es wehtut." Allerdings ist sich die Trainer-Legende sicher, dass dem Angreifer eine längere Verweildauer in der Schweiz beim FC Basel gut getan hätte.

Deshalb kritisiert der 67-Jährige den Wechsel des Schweizers offen und deutlich: "Ich hätte mir gewünscht, dass er noch ein, zwei Jahre bei Basel geblieben wäre. Der Schritt ist fast zu früh." Hitzfelds Kritik ist nachvollziehbar. Bereits bei seiner Vorstellung prasselten auf das junge Talent eine unerwartete Vielzahl von Eindrücken ein. Embolo staunte selbst: "Schalke ist riesiger, als ich gedacht habe." 

Unmenschliche Erwartungshaltung?

Im Umfeld der Königsblauen sind seit dem Transfer des Mannes, der in der letzten Saison in der Schweizer Super League siebzehn Scorerpunkte sammelte und auch in der Europa League in acht Spielen zwei Mal traf und zwei Tore vorlegte, die Hoffnungen groß. Er soll dem Revierklub am besten sofort weiterhelfen. Auch hier mahnt Hitzfeld mit Nachdruck: "Die Erwartungshaltung der Millionen Schalke-Fans ist fast unmenschlich."

Schalke-Manager Christian Heidel sieht das Ganze naturgemäß etwas anders: "Keiner kann beurteilen, ob der Schritt zu früh kam – auch ich oder Ottmar Hitzfeld nicht." Sportlich sei der Transfer aber in jeder Hinsicht die richtige Entscheidung gewesen, weiß Heidel: "Ich widerspreche ihm auch insofern, dass ich sage, dass die Entscheidung für seine Entwicklung genau richtig war. Hier kann er sich stetig verbessern und mit besseren Spielern messen als in der Schweiz."

Aber auch der Manager schraubt die Erwartungen an seinen jungen Star nach unten, um etwas Druck herauszunehmen. "Er ist 19, in einem neuen Land, einer neuen Liga. Er wird nicht vom ersten Tag an die Sterne vom Himmel spielen." Immerhin: Im DFB-Pokal reichte es bereits für einen Treffer.  In Frankfurt wird er voraussichtlich in der Start-Elf stehen. Sollte es nicht auf Anhieb in der Bundesliga klappen, wäre das aber auch kein Beinbruch. "Wir sind total überzeugt von ihm und er bekommt die Zeit, die er braucht.