30.08.2016 14:35 Uhr

Baumgartlinger neuer ÖFB-Teamkapitän

Julian Baumgartlinger ist neuer Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft
Julian Baumgartlinger ist neuer Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft

Der neue Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft heißt Julian Baumgartlinger. Der 28-Jährige tritt damit die Nachfolge von Christian Fuchs an, der seine Teamkarriere nach der EM beendet hat. Dies wurde am Dienstag bei der ÖFB-Pressekonferenz in Wien im Medienzentrum des Ernst Happel-Stadions bekanntgegeben.

Österreich bestreitet am 5. September in Tiflis gegen Georgien sein 750. Länderspiel. Nicht nur für den ÖFB wird der Auftakt der WM-Qualifikation eine besondere Begegnung, auch für Deutschland-Legionär Baumgartlinger. Der Mittelfeldmotor von Bayer Leverkusen wird das Nationalteam erstmals als Kapitän auf das Feld führen. 

Sieben Jahre sind seit dem Baumgartlinger-Debüt beim 1:1-Remis auswärts gegen Rumänien vergangen. Der damalige Teamchef Dietmar Constantini hatte den defensiven Mittelfeldspieler von Beginn weg die Chance gegeben und durchspielen lassen.

Ein exemplarischer Einstand, denn Constantini-Nachfolger Marcel Koller meinte über seinen Neo-Kapitän 2014 noch: "Er ist eine Maschine und will bei jedem Ball, bei jedem Zweikampf dabei sein. Das ist nicht immer gut". Er forderte "weniger Laufen im positiven Sinn."

Noch mehr Verantwortung für "Jules"

Nun hat Teamchef Koller den Dauerläufer aus Salzburg mit einer neuen Aufgabe bedacht. Sein aktuelles Urteil über Baumgartlinger so an: "Ich habe 'Jules' ausgewählt. Er hat viel Persönlichkeit und ist schon lange im Nationalteam dabei. Außerdem weiß er auch, wie ich ticke, und wir kennen uns schon ganz gut. Auf dem Feld ist er ebenfalls in einer zentralen Position. Es ist mir wichtig, dass er das Team anführt und noch mehr Verantwortung übernimmt. Seine Leistung war immer sehr konstant, jetzt soll er auch mit seinem Mundwerk die anderen Spieler führen."

Der ÖFB-Chefcoach fällte die Entscheidung alleine und überlegte zuvor zwischen "zwei, drei Varianten". Baumgartlinger sei nichtsdestotrotz die "erste Variante". Für viele Beobachter sogar die einzig logische. Teamkollegen hatten mitunter öffentlich ebenfalls Interesse an der Kapitänsschleife angemeldet. Für Koller kein Problem: "Ich wusste ja auch nicht, ob 'Jules' das annimmt und gerne macht."

Es darf jedoch spekuliert werden, wie viele Sekunden bis zum Ja verstrichen sind. "Ich bin schon stolz Teil dieses Teams und nun auch Kapitän zu sein. Das Hauptthema wird die Verantwortung auf dem Platz und außerhalb sein. Um mit der Nationalmannschaft den nächsten Schritt zu erreichen muss von den Spielern noch mehr Eigeninitiative kommen", meinte Baumgartlinger in seiner ersten Stellungnahme als Kapitän.

Bereits in Mainz war Baumgartlinger Kapitän

Die Rolle an sich ist für den seit diesem Sommer in Leverkusen engagierten Baumgartlinger nicht ganz neu. Bereits bei seinem Ex-Verein 1. FSV Mainz 05 hatte er das Amt inne und weiß, was ihn erwartet: "Nach außen zu und vor die Mannschaft stellen. Viel Außendarstellung und Medienarbeit, aber das mache ich gerne." Ändern dürfte sich im Auftreten wenig. "Unsere Mannschaft war immer hochseriös in den letzten Jahren."

Auf seine Privatsphäre wird der frühere Austria-Spieler aber weiterhin bedacht sein und Social-Media-Kanäle nicht mit Eindrücken aus seinem Leben füllen. "Dafür bin ich nicht der Typ."

Kapitän zu sein, wäre aber nicht mehr ganz so wie früher: "Es gibt nicht mehr den einen Leithammel und eine steile Hierarchie. Es bedarf 23 Spieler, die mündig sind." Aufgaben sollen von mehreren Schultern getragen werden. Diesbezüglich darf sich der ÖFB glücklich schätzen. "Wir haben einen Kader mit vielen Führungsspielern, auch bei ihren Klubs", merkte Baumgartlinger an.

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>> Österreichs WM-Qualifikationsgruppe im Überblick

Sebastian Kelterer