31.08.2016 14:50 Uhr

Team-Rücktritt war für Harnik kein Thema

Im Gegensatz zu Ex-ÖFB-Kapitän Christian Fuchs war für Martin Harnik trotz der verpatzten Europameisterschaft ein Rücktritt aus dem österreichischen Nationalteam kein Thema.

Seine Nominierung für Österreichs Auftakt der WM-Qualifikation am Montag in Tiflis gegen Georgien ist wohl auch der neuen Vereinswahl des 29-Jährigen geschuldet. Der Offensivspieler entschied sich im Sommer gegen einen Wechsel nach China zu Shandong Luneng und ging stattdessen zum deutschen Zweitligisten Hannover 96.

"Das Angebot von Shandong war finanziell unglaublich, aber ich hätte auch einiges zurücklassen müssen, wahrscheinlich auch meine Karriere in der Nationalmannschaft", vermutete der Familienvater. "Aber ich bin unglaublich froh, die Möglichkeit zu haben, Österreich international zu vertreten. Eine Nationalteam-Karriere ist zu kurz, um sie vorzeitig zu beenden."

Erfahrungen aus der EM positiv nützen

An dieser Ansicht änderte auch das enttäuschende Abschneiden bei der Europameisterschaft nichts. Vielmehr gelte es, die richtigen Lehren aus der Endrunde in Frankreich zu ziehen. "Wir müssen diese Erfahrungen positiv für uns nützen", forderte Harnik und zog sein persönliches EM-Resümee: "Sehr viele Spieler haben nicht die Leistung gebracht, die sie bringen können, auch ich nicht. Ich hatte ein sehr schlechtes Match gegen Ungarn, ein passables gegen Portugal und gar keines gegen Island."

Diese Bilanz verhinderte wohl einen spektakuläreren Transfer, obwohl Harnik nach eigenen Angaben auch Angebote von deutschen Erstligisten vorlagen. Dennoch gab er Hannover den Vorzug und bereute diese Entscheidung nicht. "Meine Familie und ich fühlen uns dort unglaublich wohl."

Zwar fehle es in der zweiten Liga an absoluten Top-Teams wie Bayern oder Dortmund, doch auch die bisherigen Partien gegen Kaiserslautern, Greuther Fürth und Bochum hätten es in sich gehabt. "Das waren Spiele auf Bundesliga-Niveau", betonte Harnik.

Inklusive Cup hält Harnik nach vier Pflichtspielen für seinen neuen Verein bei zwei Toren und einem Assist. Trotz dieses Leistungsnachweises ist es nicht ausgeschlossen, dass der gebürtige Deutsche im Rennen um einen Platz in der Startformation in Tiflis gegen Louis Schaub oder Marcel Sabitzer den Kürzeren zieht. "Aber Nationalteam bedeutet immer Konkurrenzkampf", sagte Harnik.

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apa/red