06.09.2016 12:15 Uhr

Wales glückt ein perfekter Start

Wales hat den Auftakt zur angestrebten ersten WM-Teilnahme nach 60 Jahren Pause in souveräner Manier erledigt. Der EM-Halbfinalist feierte am Montagabend zum Start der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2018 einen ungefährdeten 4:0-Heimsieg gegen Moldau. Gareth Bale traf zweimal und bereitete zudem die Führung für sein Team vor. Den Superstar von Real Madrid zu bändigen, wird am 6. Oktober Aufgabe des ÖFB-Teams beim Schlager in Wien sein.

"Es war wichtig, gut zu starten. Wir haben die Vergangenheit genossen, aber das ist nun Geschichte. Es ist Zeit, einen neue zu schreiben", sagte Bale nach getaner Arbeit. Erstmals seit 1958 in Schweden will man sich auf der WM-Bühne zeigen. In Wales schwärmte die Presse von einem "perfekten Start". Nach dem Schlusspfiff in Cardiff wurde der höchste walisische Pflichtspielerfolg seit 13 Jahren gefeiert.

Moldau erwies sich als dankbarer Gegner. Die Hausherren kamen zwei Monate nach dem verlorenen EM-Halbfinale gegen den späteren Europameister Portugal niemals in Verlegenheit. Nachdem Sam Vokes in der 38. Minute per Kopf eine Bale-Flanke verwertet hatte, profitierten die Waliser von Patzern der Gäste. Joe Allen (43.) und Bale mit einem Doppelpack (51. sowie 95./Elfmeter) legten weiter nach. Moldau-Trainer Igor Dobrovolski sprach danach von "Anfängerfehlern" seiner Elf.

Gareth Bale jagt den Rekord von Ian Rush

Der 27-jährige Bale hält nun bei 24 Länderspieltoren für Wales, vier fehlen damit noch auf den Rekord von Ian Rush. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis der Offensivmann die Bestmarke brechen wird. "Wenn man betrachtet, was er in den vergangenen zwei Jahren geleistet hat, ist es wahrscheinlich, dass er das noch in der Qualifikation schaffen wird", meinte Teamchef Chris Coleman.

In dieser wartet Anfang Oktober im Ernst Happel-Stadion Österreich, drei Tage später geht es zu Hause gegen Georgien. "Wir werden Druck haben, aber haben schon bewiesen, dass wir damit umgehen können", sagte Coleman. Sein Team könne jedenfalls noch besser spielen, betonte der Erfolgscoach. "Wir haben nun die erhofften drei Punkte. Aber wie wir schon in der vergangenen Qualifikation immer betont haben: Das nächste Spiel wird noch wichtiger."

Serbien und Irland nehmen sich gegenseitig Punkte weg

Während die Waliser den programmierten Pflichtsieg gegen das wohl schwächste Team der Gruppe D einfuhren, blieb der erste Kräftevergleich auf Augenhöhe in Belgrad ohne Sieger. EM-Teilnehmer Irland ging gegen Serbien durch Jeff Hendrick (3.) früh in Führung, die Gastgeber drehten die Partie aber binnen weniger Minuten durch Filip Kostić (62.) und Dušan Tadić (69./Elfmeter). Daryl Murphy gelang im Finish per Kopf nach einem Eckball jedoch noch der Ausgleich zum 2:2 (81.).

Für die Iren war der Punktgewinn am Ende glücklich. Torhüter Darren Randolph war bester Mann der Gäste, die spielerisch kaum etwas zeigten. Vor allem der für Southampton stürmende Tadić erwies sich als permanente Gefahrenquelle für die Iren. Beim Stand von 2:1 für die Serben traf Andrija Pavlović zudem nur die Latte und ließ die große Chance auf den Sieg aus.

Irlands Teamchef Martin O'Neill war daher natürlich zufrieden. "Ihr erwartet, auswärts gegen Serbien ein Spiel 90 Minuten zu kontrollieren? Das ist Schwachsinn", meinte der Coach zu den Journalisten. Den Coach der Gäste ärgerte außerdem noch der umstrittene Elfer der Serben.

Auf Irland warten nun zu Hause gegen Georgien und auswärts in Moldau zwei Pflichtaufgaben auf dem anvisierten Weg nach Russland. Serbiens neuer Teamchef Slavoljub Muslin war indes enttäuscht: "Wir hatten den Ball, hatten mehr Chancen und haben angegriffen. Und wir hätten mehr als einen Punkt verdient. Aber so ist Fußball."

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apa/red