10.09.2016 09:10 Uhr

Celtic vs. Rangers: Das Old Firm ist zurück!

Das Old Firm ist zurück in der höchsten schottischen Spielklasse
Das Old Firm ist zurück in der höchsten schottischen Spielklasse

Das "Old Firm" ist zurück: Am Samstag (ab 13:00 Uhr im weltfussball.de-Liveticker) treffen in der schottischen Premier League erstmals seit vier Jahren wieder die ewigen Glasgower Rivalen Celtic und Rangers aufeinander.

Es ist das 402. Stadtderby - Celtic gewann 145, Rekordmeister Rangers 159 - und es steigt fast auf den Tag genau 126 Jahre nach der Premiere am 6. September 1890 im FA Cup, die Celtic mit 1:0 für sich entschied.

Allerdings: Aus Sicht der Celtic-Fans ist das Duell mit dem verhassten Nachbarn "nur" noch das "Glasgow-Derby". Das "Old Firm" sei tot, sagen sie, weil die Rangers seit Konkurs und Zwangsabstieg 2012 ein neuer Klub seien - wenngleich unter altem Namen. Doch die Rivalität ist ungebrochen.

"Müssen unserer Verantwortung gerecht werden"

Die Glasgower Polizei besuchte vor dem Duell beide Klubs und ermahnte Spieler wie Verantwortliche zu gebührlichem Verhalten. Keinesfalls sollten die gegnerischen Fans in den sozialen Medien provoziert werden. Zu oft kam es beim Aufeinandertreffen von Protestanten und Katholiken schon zu gewalttätigen Ausschreitungen. "Man darf nicht vergessen, welche Bedeutung das Spiel für die Stadt und die beiden Fanlager hat", erklärte Rangers-Manager Mark Warburton. "In diesem Spiel steckt viel Leidenschaft, aber wir müssen auch unserer Verantwortung gerecht werden", sagte Celtics neuer Manager Brendan Rodgers.

Der frühere Liverpool-Coach war schon als Junge Fan der "Hoops", versuchte die Bedeutung des Derbys aber herunterzuspielen. "Ich respektiere die Tatsache, dass es ein großes Spiel ist, aber als Profi, als Trainer ist es ein Spiel wie jedes andere", sagte er. Der Nordire gab aber immerhin zu, nach Bekanntgabe des Spielplans zuerst nach der Ansetzung des Duells mit dem Erzrivalen geschaut zu haben.

Nur zwei Derbys in vier Jahren

In den vier Jahren, in denen sich die Rangers zurück ins Oberhaus kämpften, hat es nur zwei Derbys gegeben. 2015 gewann Celtic das Halbfinale im schottischen League Cup (2:0), im vergangenen April siegte der damalige Zweitligist Rangers im Pokalhalbfinale 5:4 i.E. (2:2 n.V.) - jeweils im neutralen Hampden Park.

Celtic - unter anderem mit dem Ex-Liverpooler Kolo Touré verstärkt - führt die Tabelle mit neun Punkten aus drei Spielen an, die mit zwölf Zugängen runderneuerten Rangers (vier Spiele, acht Punkte) sind Zweiter. Unter den Neuen sind klangvolle Namen wie Niko Kranjčar, Philippe Senderos oder Joey Barton.

Natürlich ließ es sich die Skandalnudel nicht nehmen, entgegen des Appells der Behörden via Twitter die Stimmung anzuheizen. Rodgers befinde sich in der Midlife-Crisis, stänkerte der 34-Jährige, und Celtic-Kapitän Scott Brown sei "weit von meinem Niveau entfernt". Rodgers sprach vom "üblichen Getöse, das juckt mich nicht", Brown reagierte humorvoll: "Wir würden uns sicher gut verstehen, er ist ja Celtic-Fan." Es ist angerichtet.