15.09.2016 15:35 Uhr

Heidel warnt: Bayern- statt Urlaubsmodus

Christian Heidel hofft auf ein Erfolgserlebnis in Frankreich
Christian Heidel hofft auf ein Erfolgserlebnis in Frankreich

Die Reise an die Metropole am Mittelmeer hat für den FC Schalke 04 alles andere als Urlaubscharakter. Der Fehlstart mit zwei Bundesliga-Pleiten verleiht dem Europa-League-Auftakt des Revierklubs beim OGC Nice zusätzliche Brisanz. "Keiner darf glauben, es riecht nach Cote d'Azur, und wir können einen Sommerkick abliefern", warnte deshalb Sportvorstand Christian Heidel eindringlich. Denn gegen das Team von Trainer Lucien Favre und dem neuen Starstürmer Mario Balotelli darf Schalke nicht vom Bayern- in den Freizeitmodus wechseln.

"Nizza ist eine sehr gute Mannschaft mit einem sehr guten Trainer, der sich taktisch sicher etwas sehr Gutes ausdenken wird", sagte Heidel vor der ersten Partie in der Gruppe I am Donnerstag (21:05 Uhr). "Wir können nur mit der gleichen Einstellung wie gegen München bestehen", verwies der Manager auf die leidenschaftliche Vorstellung beim 0:2 gegen den Meister am vergangenen Freitag. Mut, Kampf und Einsatzwille seien auch gegen den nach vier Spielen noch ungeschlagenen Tabellen-Zweiten der Ligue 1 wichtig.

Sorgenfrei dank Europa League?

Gegen München bot Coach Markus Weinzierl fünf Neuzugänge auf, und der Trainer hat wenig Grund, bei seiner Europapokal-Premiere mit Schalke die Elf zu ändern. Auch Angreifer Klaas-Jan Huntelaar ist nach seiner gegen München erlittenen Gehirnerschütterung eingeplant. Trainer Markus Weinzierl hat schon fest im Blick, worauf es an der Côte d'Azur ankommen wird: "Wichtig, dass wir mutig agieren und nicht nur reagieren."

"Wir wollen gut in die Europa League starten", sagte auch Innenverteidiger Matija Nastasić, der sich mit Naldo wohl in erster Linie um den spektakulären Neuzugang Balotelli kümmern wird. Der italienische Nationalspieler, der Deutschland im EM-Halbfinale 2012 beim 2:1 mit einem Doppelpack aus dem Turnier schoss, überzeugte gleich bei seinem OGC-Debüt mit zwei Treffern gegen Olympique Marseille (3:2). Die Medien überschlugen sich daraufhin mit Lob: "La Gazzetta dello Sport" bescheinigte dem 26-Jährigen gar eine "Wiedergeburt".

"Balotelli ist ein guter Typ und ein starker Spieler, wenn er sich auf Fußball konzentriert", lobte Nastasić, der in der Saison 2012/13 ein halbes Jahr gemeinsam mit dem Enfante terrible bei Manchester City spielte. "Auf ihn müssen wir sicher aufpassen. Aber wir dürfen nicht den Fehler machen und uns nur auf ihn konzentrieren." Torhüter Ralf Fährmann sieht den Hype um Balotelli gelassen: "Hauptsache, er schreibt auf dem Platz keine Schlagzeilen", sagte er.

"Der Spaß muss da sein"

Der Brasilianer Naldo freut sich besonders auf das Wiedersehen mit Dante, mit dem er zuletzt in Wolfsburg spielte. "Wir haben schon miteinander gesprochen", verriet Naldo. Dante habe seinem Trainer bereits erklärt, dass er bei Standards nicht gegen ihn verteidigen wolle, scherzte der kopfballstarke Schalker.

In RB Salzburg und dem russischen Club FK Krasnodar warten danach zwei weitere starke Gegner. "Es wird nicht einfach. Aber unser Ziel ist ganz klar, die nächste Runde zu erreichen", betonte Abwehrspieler Benedikt Höwedes. "Mentalität und Laufbereitschaft", forderte der Weltmeister. "Und der Spaß muss da sein, dann können wir in Nizza was holen."

In der Vorsaison war für Schalke im Sechzehntelfinale Schluss. In dieser Runde scheiterte auch Trainer Weinzierl, damals noch mit dem FC Augsburg. Mit dem Revierclub will er es nun besser machen. "Wir wollen soweit wie möglich kommen."