14.09.2016 15:59 Uhr

Beckenbauer-Fall: Schily widerspricht DFB

Otto Schily widersprach dem DFB
Otto Schily widersprach dem DFB

Nach Bekanntwerden der Zahlungen von insgesamt 5,5 Millionen Euro an Franz Beckenbauer während seiner Zeit als Organisationschef der Fußball-WM 2006 hat Otto Schily einer Darstellung des DFB widersprochen. "Nach meiner Erinnerung hat der Aufsichtsrat des OK der Fußball-WM 2006 keine Beschlüsse über Zahlungen an Franz Beckenbauer gefasst", teilte der ehemalige Bundesinnenminister dem SID am Mittwoch schriftlich mit.

Dies hatte der DFB tags zuvor in einer Erklärung jedoch verbreitet. "Beraten und beschlossen worden war die Angelegenheit im Präsidialausschuss des OK-Aufsichtsrats im Juli 2003", hieß es dort. Bei der "Angelegenheit" handelt es sich um ein einen Vertrag zwischen dem Deutschen Lotto- und Totoblock, der die Sportwette "Oddset" betreut, und dem WM-OK.

"Oddset" hatte dabei Wert darauf gelegt, Beckenbauer in seine Werbemaßnahmen einzubinden. Der "Kaiser" erhielt dann zwischen Februar 2005 und Oktober 2006 in fünf Raten 5,5 Millionen Euro als Anteil an den Erlösen aus seinem Vertrag mit dem DFB, der eine erfolgsabhängige Beteiligung beinhaltete.

Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatte die Informationen am Mittwoch publiziert. Damit entstand ein neues Bild von Franz Beckenbauer, von dem es bislang stets geheißen hatte, er habe ehrenamtlich für die WM gearbeitet.