DFB-Protokoll: Verwirrung um Grindel
Das öffentlich gewordene Protokoll von der Vorstandssitzung des DFB am 4. März 2016 hat in der Debatte über Franz Beckenbauers Werbehonorar Verwirrung um Aussagen von DFB-Präsident Reinhard Grindel zu den Vorgängen ausgelöst.
Laut der vom "kicker" publizierten Niederschrift des Vorstandstreffen vor der Präsentation des Freshfields-Reports zur WM-Affäre erhielt das Gremium durch einen Freshfields-Ermittler Kenntnis von einer 4,5-Millionen-Euro-Zahlung an Beckenbauer für "seinen Werbevertrag mit Oddset".
Grindel hatte am Mittwoch erklärt, dass die tatsächlichen 5,5 Millionen Euro "uns bis Montagnachmittag nicht bekannt" waren. Freshfields-Ermittler Christian Duve hatte vor dem 66-köpfigen DFB-Vorstand auf eine Frage von Andreas Rettig geantwortet.
Der Manager von Zweitgligist FC St. Pauli hatte sich als einer der Vertreter der DFL im DFB-Führungsgremium "nach Honoraren für Franz Beckenbauer durch den DFB" erkundigt. Laut kicker wertete Grindel Duves Aussage zu Beckenbauers Werbevertrag als "einen anderen Vorgang" dahingehend, dass der PR-Deal "außerhalb der DFB-Vereinbarung mit Oddset gehalten wurde".
Zur Differenz zwischen der von Duve genannten Summe und dem faktisch gezahlten Beckenbauer-Honorar von einer Million Euro zitierte das Magazin den DFB-Präsidenten nicht. Auch zum Verzicht auf eine Aufnahme des Beckenbauer-Vertrages in den Freshfields-Report äußerte sich Grindel offenbar nicht.