15.09.2016 12:39 Uhr

DFB-Protokoll: Verwirrung um Grindel

Was wusste Reinhard Grindel?
Was wusste Reinhard Grindel?

Das öffentlich gewordene Protokoll von der Vorstandssitzung des DFB am 4. März 2016 hat in der Debatte über Franz Beckenbauers Werbehonorar Verwirrung um Aussagen von DFB-Präsident Reinhard Grindel zu den Vorgängen ausgelöst.

Laut der vom "kicker" publizierten Niederschrift des Vorstandstreffen vor der Präsentation des Freshfields-Reports zur WM-Affäre erhielt das Gremium durch einen Freshfields-Ermittler Kenntnis von einer 4,5-Millionen-Euro-Zahlung an Beckenbauer für "seinen Werbevertrag mit Oddset". 

Grindel hatte am Mittwoch erklärt, dass die tatsächlichen 5,5 Millionen Euro "uns bis Montagnachmittag nicht bekannt" waren. Freshfields-Ermittler Christian Duve hatte vor dem 66-köpfigen DFB-Vorstand auf eine Frage von Andreas Rettig geantwortet. 

Der Manager von Zweitgligist FC St. Pauli hatte sich als einer der Vertreter der DFL im DFB-Führungsgremium "nach Honoraren für Franz Beckenbauer durch den DFB" erkundigt. Laut kicker wertete Grindel Duves Aussage zu Beckenbauers Werbevertrag als "einen anderen Vorgang" dahingehend, dass der PR-Deal "außerhalb der DFB-Vereinbarung mit Oddset gehalten wurde".

Zur Differenz zwischen der von Duve genannten Summe und dem faktisch gezahlten Beckenbauer-Honorar von einer Million Euro zitierte das Magazin den DFB-Präsidenten nicht. Auch zum Verzicht auf eine Aufnahme des Beckenbauer-Vertrages in den Freshfields-Report äußerte sich Grindel offenbar nicht.