16.09.2016 12:45 Uhr

Austria international auf Erfolgswelle

Jubel bei Austria-Spielern und Fans in Bukarest
Jubel bei Austria-Spielern und Fans in Bukarest

Die Austria bleibt international auf der Erfolgswelle. Mit einem 3:2-Sieg bei Rumäniens Meister Astra Giurgiu starteten die Wiener am Donnerstagabend perfekt in die Gruppenphase der Europa League.

Nach dem 1:1-Remis im Parallelspiel zwischen Viktoria Plzeň und AS Roma lachen die Violetten sogar als Spitzenreiter von der Tabellenspitze der Gruppe E. "Eine schöne Momentaufnahme", meinte Austria-Stürmer Kevin Friesenbichler.

Der vierte Sieg im vierten internationalen Auswärtsspiel dieser Saison war für die Austria aber auch ein Warnschuss. In den letzten 20 Minuten wurde der im Fußballjargon "tote" Gegner wieder zum Leben erweckt.

Nach Rot für Innenverteidiger Lukas Rotpuller zitterten sich die Gäste in Bukarest zum Auftakterfolg. Osman Hadžikić, der im Tor den verletzten ÖFB-Teamkeeper Robert Almer gut vertrat, rettete seine Vorderleute mit einer Parade in der Nachspielzeit in extremis. "Da bin ich ein bisschen enttäuscht nach den souveränen Minuten vorher", meinte Austria-Trainer Thorsten Fink.

Friesenbichler mit Tor wie in der Champions League

Dass nach Schlusspfiff im nur spärlich gefüllten Nationalstadion über die turbulente Schlussphase diskutiert werden musste, blieb ein Wermutstropfen.

"Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht", meinte Friesenbichler, der die Austria mit einem laut Giurgiu-Trainer Marius Şumudică "Tor wie in der Champions League" zwischenzeitlich mit 2:1 voran gebracht hatte. Per Volley traf der Angreifer in vollem Lauf über den Astra-Keeper Silviu Lung jr. ins Gehäuse.

Kapitän Alexander Grünwald, mit einem Assist und dem 3:1 per Freistoß zweiter Matchwinner der Gäste, klang ähnlich wie sein Teamkollege. "Vielleicht haben wir es etwas schleifen lassen. Das darf nicht passieren", meinte der Mittelfeldmann.

Nachlässigkeiten in der Austria-Defensive

Raphael Holzhauser hatte die Austria nach einer Viertelstunde per Elfmeter voran gebracht, schon beim 1:1 keine drei Minuten später durch Denis Alibec hatten die Wiener dann die von Fink so geschätzte "Null" bei den Gegentoren liegen gelassen.

Der Austria-Coach sah das nervenaufreibende Finish der Unerfahrenheit seiner Elf auf dem internationalen Parkett geschuldet. Dennoch: "Wenn man merkt, wenn eine Mannschaft am Boden ist, muss man noch einmal Gas geben, hungrig und geil auf das 4:1 sein."

Dass sich die Austria schwer tut, einen Vorsprung über die Zeit zu spielen, wurde schon in der Vergangenheit sichtbar. Schon beim 1:1-Remis gegen Ried in der Meisterschaft ließen die Violetten den Sieg liegen. "Da müssen wir weiter daran arbeiten", betonte Fink. All zu viel Schwarzmalen wollte der Austria-Coach nach einem ob des Resultats völlig zufriedenstellenden Abend dann aber doch nicht.

Idealer Start in die Europa League

Immerhin schaffte die Austria den bereits elften Sieg im 15. Pflichtspiel dieser Saison. In der Europa League stehen nun inklusive Qualifikation sechs Siege in sieben Partien zu Buche. Einzig zu Hause gegen Spartak Trnava verlor die Austria mit 0:1. Die Bilanz kann sich sehen lassen. 360.000 Euro brutto Siegesprämie freuten zusätzlich.

Mit Rotationen an den Außenbahnen versuchte Fink auch, den Spagat zwischen Europacup und Liga zu schaffen. Am Sonntag wartet das nicht weniger schwierige Auswärtsspiel in Salzburg. Nicht dabei sein wird der verletzte ausgetauschte David de Paula, dem mit einer Blessur am Wadenbein eine längere Pause droht. Lukas Rotpuller darf sich in der Liga indes verausgaben. Nach seiner Roten Karte wird es von der UEFA eine Sperre geben.

An Motivation sollte es im Trip zum Meister jedenfalls nicht mangeln. "Wir müssen schauen, dass wir das tägliche Brot in der Meisterschaft erledigen", betonte Grünwald dennoch. Auf die Europa League könne man sich in zwei Wochen wieder konzentrieren. Am 29. September gastiert Viktoria Plzeň im Ernst Happel-Stadion. Tschechiens Meister rang AS Roma zum Auftakt in Pilsen ein 1:1-Remis ab.

Die Austria geht somit gar als Spitzenreiter in die zweite Runde. "Die Tabellenführung ist jetzt eine schöne Momentaufnahme, aber nicht mehr", wiegelte Friesenbichler aber ab. Der Weg bis ins mögliche europäische Frühjahr ist noch weit. Platz zwei ist das deklarierte Ziel der "Veilchen". "Wir haben jetzt einmal den ersten Schritt gemacht. Aber mehr nicht", betonte Grünwald.

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apa/red