Beckenbauer: Freshfields stützt DFB
Die neue Führung des Deutschen Fußball-Bundes hat im Fall der 5,5-Millionen-Euro-Zahlung an Franz Beckenbauer Schützenhilfe von der Kanzlei Freshfields bekommen.
Die externen Ermittler bei der Affäre um die Weltmeisterschaft 2006 erklärten am Freitag in einer Pressemitteilung, dass die DFB-Spitze erst am vergangenen Montag Kenntnis der Vertragsdokumentation bekommen hätte.
"Wir haben die aktuelle DFB-Führung auch erst am Montag über die genauen Zahlungsbeträge und -flüsse zwischen dem DFB und Franz Beckenbauer informiert", heißt es in der Erklärung. "Daher ließ sich der gesamte Vorgang für die DFB-Spitze erst an diesem Tag vollständig einordnen und bewerten." Bei den Untersuchungen zuvor habe man zwar über die Zahlungen an den "Kaiser" im Zusammenhang mit dem Oddset-Vertrag unterrichtet, nicht jedoch im Detail.
Verschiedene Medien hatten darüber berichtet, dass die Honorierung von Beckenbauer für seine Tätigkeit als Präsident des WM-Organisationskomitees bereits ein Thema bei einer Sitzung des DFB-Vorstands am 4. März dieses Jahres gewesen sei. Der neue DFB-Präsident Reinhard Grindel hatte gesagt, dass er erst am Montag erfahren habe, dass die 5,5 Millionen Euro direkt aus dem Topf des WM-OKs an Beckenbauer geflossen sind.
Der heute 71-Jährige hat 5,5 Millionen Euro aus den Geldern des Werbevertrages des DFB mit dem nationalen WM-Förderer Oddset erhalten. Der DFB betonte bisher aber, dass Beckenbauer nach den bisherigen Kenntnissen kein Geld für seine Tätigkeit als Chef des WM-OK erhalten habe. Grindel hatte zu den Zahlungen an Beckenbauer gesagt: "Man kann vor diesem Hintergrund sicher nicht davon sprechen, dass seine Tätigkeit im OK ehrenamtlich war."