18.09.2016 17:24 Uhr

Horror-Foul überschattet ersten Mainzer Sieg

Augsburgs Dominik Kohr musste vom Platz getragen werden
Augsburgs Dominik Kohr musste vom Platz getragen werden

Der FSV Mainz 05 hat beim kräftezehrenden Tanz auf drei Hochzeiten endlich Tritt gefasst und seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Die Rheinhessen setzten sich im 50. Bundesliga-Spiel unter Trainer Martin Schmidt verdient mit 3:1 (1:0) beim FC Augsburg durch.

Jhon Córdoba brachte die 05er mit seinem dritten Pflichtspieltreffer in dieser Saison in Führung (7.). Yunus Malli (75.) und der eingewechselte Yoshinori Muto (81.) sicherten den ersten Dreier nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Konstantinos Stafylidis (73.). Malli und Muto belohnten damit vor allem defensiv verbesserte Mainzer, die jedoch in der zweiten Halbzeit zwischenzeitlich deutlich abbauten. In der Nachspielzeit sah der gerade eingewechselte Mainzer José Rodríguez bei seinem Bundesligadebüt nach einem brutalen Foul an Dominik Kohr eine Rote Karte (90.+3). Kohr wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht.

"Das sah übel aus. Ich möchte mich in aller Form bei Kohr und dem FC Augsburg entschuldigen. Das ist nicht Mainz 05. Ich hoffe für ihn, dass es nichts allzu Schlimmes ist", sagte Schmidt bei "Sky". "Die ganze Mannschaft wünscht ihm von Herzen gute Besserung."

Augsburgs WWK Arena wird indes immer mehr zum Selbstbedienungsladen: Die Schwaben gewannen nur eines der vergangenen zehn Heimspiele.

Vor 26.115 Zuschauern schickte Schmidt nach dem unglücklichen Europa-League-Auftakt gegen St. Etienne (1:1) eine auf sechs Positionen veränderte Elf auf den Platz. Trotz der vielen Wechsel waren die 05er gleich im Spiel und bereiteten dem FCA mit offensiver Ausrichtung Probleme. Córdoba belohnte Mainz für den mutigen Beginn per Kopf nach einer Ecke von Malli.

Mainz stellt um, Augsburg hält mit Kampf dagegen

Nach der Führung ließ Schmidt auf ein kompakteres 4-4-2 umstellen, was Mainz nach zuvor zehn Gegentoren in vier Pflichtspielen Stabilität gab. Und: Augsburg boten sich so kaum Räume für Offensivaktionen.

Die Schwaben versuchten sich mit erhöhtem Einsatzwillen und Laufbereitschaft zurückzukämpfen. Der frühere Mainzer Ja-Cheol Koo tat sich positiv hervor, doch seine beiden Versuche (17., 21.) waren ebenso harmlos wie der von Kapitän Paul Verhaegh (28.). Mainz setzte immer wieder Nadelstiche, wobei Karim Onisowo (30.) und Levin Öztunali (35.) das 2:0 verpassten. So ging der FCA auch im dritten Ligaspiel mit einem 0:1 in die Pause.

Bei Augsburg lief in Abwesenheit von Caiuby (Knie-OP) wenig über die Außen, Sturmspitze Alfreð Finnbogason bekam kaum Bälle, ein echter Spielgestalter fehlte. Als es über Caiuby-Ersatz Dong-Won Ji in der zweiten Hälfte doch einmal schnell ging und Koo volley abnahm, war Torwart Jonas Lössl zur Stelle (59.).

Weil Mainz nachlässiger wurde, hatte der FCA nun seine beste Phase. Lössl rettete stark gegen Martin Hinteregger (61.), Dominik Kohr vergab freistehend (63.). Stafylidis traf mit seinem starken linken Fuß per Aufsetzer auf dem regennassen Rasen aus der Distanz. Doch Malli antwortete wie zuvor Córdoba ebenfalls per Kopf nach einer Flanke von Daniel Brosinski.