19.09.2016 04:23 Uhr

Nach Horrorfoul: Jetzt spricht der Übeltäter

Rodríguez (r.) schlich nach dem rüden Foul vom Feld und meldete sich erst spät zu Wort
Rodríguez (r.) schlich nach dem rüden Foul vom Feld und meldete sich erst spät zu Wort

Dieses schlimme Ende eines ohnehin verpatzten Bundesliga-Tages beschäftigte den FC Augsburg noch eine Weile. Nicht das 1:3 (0:1), sondern die Verletzung von Mittelfeldspieler Dominik Kohr nach einem rüden Foul des Mainzers José Rodriguez erhitzte die Gemüter.

"Das ist unfassbar", schimpfte FCA-Kapitän Paul Verhaegh über die zu Recht mit der Roten Karten geahndete Aktion in der Nachspielzeit. "So etwas gehört absolut nicht auf den Fußballplatz."

Entschuldigung auf Facebook

Obwohl die Sonntagspartie des dritten Spieltags de facto entschieden war, brachte Rodríguez seinen Augsburger Gegenspieler auf der Höhe der Mittellinie mit einer brutalen Grätsche zu Fall. Kohr musste mit einer offenen Wunde am Unterschenkel vom Rasen getragen und zur Untersuchung in eine Klinik gebracht werden. "Mit so einer Aktion gefährdest du die Karriere von einem Spieler", betonte Verhaegh.

Der Übeltäter, dem Mainz-Trainer Martin Schmidt bereits Konsequenzen ankündigte, wurde auf der Facebookseite von den 05ern mit den Worten zitiert: "Dass Dominik sich verletzt hat tut mir unendlich Leid, ich habe mich auch schon persönlich bei ihm entschuldigt. Ich wollte den Ball blocken und der Mannschaft dabei helfen, den Vorsprung nicht wieder zu verspielen. Ich wünsche ihm von Herzen gute Besserung!"

Entwarnung aus dem Krankenhaus

Offenbar gaben die Ärzte eine erste Entwarnung nach den Untersuchungen im Krankenhaus. Demnach hat Kohr zwar keine Knochenbrüche erlitten, wohl aber eine Fleischwunde davongetragen. Wie lange der Ausgburger ausfallen wird, bleibt vorerst unklar. "Ich werde den Blick nach vorne richten und hoffe, dass ich so schnell wie möglich wieder fit werde. Ich bin froh, dass es kein Bruch ist, muss aber jetzt sehr geduldig sein, um zu sehen wie die Heilung verläuft", äußerte Kohr in einer Mitteilung des Vereins.

Am Rande der Präsentation der neuen Außenfassade der Augsburger WWK Arena bestätigte Augsburgs Sportdirektor die Vermutungen: "Der Knochen ist heil, aber es sind die Muskeln und Sehnen betroffen. Es ist eine tiefe Wunde bis auf den Knochen", sagte Reuter. Wie lange Kohr ausfalle, "können wir noch nicht sagen", ergänzte der 59-Jährige, "wir hoffen, dass er gutes Heilfleisch hat."

Der Vorfall trübte die Stimmung beim Siegerteam, wie Coach Schmidt berichtete. Vor allem aber bedeutet er für Augsburg den nächsten bitteren Ausfall eines Stammspielers. Obwohl zunächst noch keine genaue Diagnose bekannt wurde, geht Trainer Schuster von einem längeren Ausfall seines defensiven Mittelfeldspielers aus. Er befürchtete noch am Abend Schäden an Schien- und Wadenbein. Unter Woche war bereits Caiuby operiert worden - der fehlt wohl die ganze Hinrunde.

Vor dem anstehenden Gastspiel bei Angstgegner Bayer Leverkusen am Mittwoch (20:00 Uhr) muss sich Schuster in der Zentrale etwas einfallen lassen. Gegen Mainz fehlten den Fuggerstädtern die gewinnbringenden Ideen, nur nach dem zwischenzeitlichen 1:1 durch Konstantinos Stafylidis (73.) schnupperte Augsburg kurz am Erfolg.

Aber eben nur kurz - denn der Ausgleich hielt nicht länger als wenige Augenblicke. Am Ende entschieden die Gäste-Tore von Jhon Córdoba (7. Minute), Yunus Mallı (75.) und Yoshinori Muto (81.).