19.09.2016 12:40 Uhr

Salzburg freut sich über Sieg gegen Austria

Seinen dritten und letzten Treffer gegen die Austria erzielte Jonatan Soriano mit einem Freistoß
Seinen dritten und letzten Treffer gegen die Austria erzielte Jonatan Soriano mit einem Freistoß

In der Europa League enttäuschend, in der Bundesliga überzeugend: RB Salzburg hat nach der bitteren 0:1-Heimpleite gegen Krasnodar in der Meisterschaft mit einem verdienten 4:1-Erfolg gegen die Wiener Austria am Sonntag die Jagd auf die Tabellenspitze fortgesetzt. Nach dem fünften Sieg in den jüngsten sechs Ligaspielen fehlen dem Neo-Zweiten weiter nur zwei Punkte auf Leader Sturm Graz.

"Für die Austria war es nicht leicht, in der Europa League und in der Liga gegen uns zweimal in einer Woche auswärts zu spielen. Das wollten wir ausnützen. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht", resümierte Salzburg-Trainer Óscar García.

Soriano glänzt als dreifacher Torschütze

Erleichtert war auch Matchwinner Jonatan Soriano: "Wir haben diesen Sieg dringend gebraucht, wollten auf den Donnerstag unbedingt eine Antwort geben." Bei den Salzburgern war von Müdigkeit keine Spur, auch da Spieler wie Konrad Laimer oder Wanderson im Europacup eine Pause erhalten hatten. "Heute haben uns beide sehr geholfen, ich habe gewusst, dass sie der Austria wehtun können", meinte Óscar.

Wanderson sorgte mit seinem ersten Ligator in der 85. Minute für den Schlusspunkt. Zuvor hatte einmal mehr der nicht ganz fit in die Partie gegangene Kapitän Soriano diese entschieden. Nach seinem Triplepack in der 16., 49. und 60. Minute hält der 30-Jährige nun bei beeindruckenden 117 Toren in 136 Ligaspielen. "Als Stürmer will man immer Tore machen. Ein Hattrick gegen Austria ist etwas Besonderes", jubelte Salzburgs Top-Torjäger.

Óscar hob einmal mehr die Bedeutung des Routiniers hervor: "Er ist einfach eine Führungsfigur. Wir wissen, dass er unser bester Spieler vor dem Tor ist. Er braucht nicht viele Chancen, um zu treffen." Der Soriano-Triplepack gelang aber nur dank tatkräftiger Mithilfe von Austria-Tormann Osman Hadžikić. Der Ersatz des verletzten ÖFB-Teamkeepers Robert Almer ließ einen Wanderson-Schuss aus und ermöglichte Soriano, zum 1:0 abzustauben. Auch beim 3:1 aus einem Freistoß sah der 20-Jährige nicht glücklich aus.

Austria-Coach Fink nimmt Schlussmann in Schutz

"Das erste Tor geht klar auf meine Kappe, bei den anderen habe ich nicht gut ausgeschaut. Mehr möchte ich dazu nicht sagen", lautete das Resümee von Hadžikić.

Austria-Coach Thorsten Fink stärkte dem Talent, das beim 3:2-Sieg am Donnerstag in der Europa League bei Astra Giurgiu stark gehalten hatte, den Rücken. "Er muss auch damit umgehen. Michael Jordan hat gesagt: 'Ich habe 300 Spiele verloren und 9.000 Würfe verworfen und deshalb war ich so erfolgreich.' Er ist mental sehr stark, er muss sich einfach an die guten Leistungen, die er zuletzt gebracht hat, erinnern."

Hadžikić wird auch am Mittwoch im ÖFB-Cup bei der Vienna und am Samstag in der Bundesliga gegen Admira Wacker das Austria-Tor hüten, da Almer noch nicht fit sein dürfte. Da dürfen sich die Wiener, die in Salzburg mit der jüngsten Startelf seit 1978 (Durchschnittsalter 23,18 Jahre) antraten, keine Ausrutscher leisten.

In der Liga fiel man mit sechs Zählern Rückstand auf Tabellenführer Sturm Graz vorerst auf Platz fünf zurück. "Es ist noch viel drinnen in dieser Saison. Wichtig werden die nächsten Spiele gegen Admira Wacker, St. Pölten und Mattersburg. Da sind neun Punkte möglich", gab Fink die Marschroute vor.

Das Salzburg-Spiel, in dem für die Austria nur Alexander Grünwald nach einem Walke-Patzer traf (56.), galt es schnell abzuhaken, im Gegensatz zum Europacup-Gastspiel in Rumänien lief wenig rund. "Wir waren in den Zweikämpfen nicht da, haben lethargisch gewirkt und es nicht geschafft, gegen dieses starke Salzburg anzugehen. Vielleicht war der Gegner auch zu gut", musste Fink eingestehen.

Zuvor hatte es für die Austria mit Rapid (1:4) und Sturm (1:3) auch gegen die restlichen Teams der "Big Four" Niederlagen gesetzt. "Da müssen wir auf jeden Fall den Hebel ansetzen", weiß Grünwald, der mit 27 Jahren der älteste Spieler in der Austria-Startelf war.

Umjubeltes Comeback von Christoph Leitgeb

Bei den Salzburgern war neben dem Sieg auch das Comeback von Christoph Leitgeb sehr erfreulich.

"Es war trotz der nur fünf Minuten ein unglaubliches Gefühl", sagte der 31-jährige Mittelfeldspieler. Er kam in der Bundesliga zum ersten Mal seit 15. August 2015 beim 2:0-Sieg gegen Altach zum Einsatz. "Ich wollte ihn seit einigen Spielen bringen, er hat sehr hart an seinem Comeback gearbeitet. Wir müssen aber vorsichtig mit ihm umgehen", betonte Salzburg-Coach Óscar.

Das gilt auch für Reinhold Yabo. Der Langzeitverletzte ist auch auf einem guten Weg. "Das Knie ist super und absolut stabil. Ich bin glücklich, dass ich wieder so nah dran bin und bald wieder auf dem Feld stehen kann", erklärte der Deutsche.

Der 24-jährige ist seit Sommer 2015 in Salzburg, blieb aber verletzungsbedingt bisher ohne Pflichtspieleinsatz. "Die Leute kennen mich noch nicht, aber das wird demnächst kommen", will Yabo in der Mozartstadt endlich durchstarten.

Salzburg bekommt es nach dem Cup-Gastspiel am Mittwoch in Mannsdorf zum Abschluss des ersten Saisonviertels auswärts mit dem Vierten Altach zu tun. Wohl mit Soriano. "Das Knie schmerzt, aber ich bin zuversichtlich, dass es bis Altach wieder geht", so der fünffache Saisontorschütze. Die Partie geht wieder an einem Sonntag über die Bühne, an diesem Wochentag sind die "Bullen" 21 Ligaspiele unbesiegt.

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apa/red