20.09.2016 21:25 Uhr

St. Pölten wirft Ried aus dem ÖFB-Cup

SKN-Torjäger Daniel Segovia trifft gegen Ried-Keeper Thomas Gebauer
SKN-Torjäger Daniel Segovia trifft gegen Ried-Keeper Thomas Gebauer

Der SKN St. Pölten hat am Dienstagabend in der zweiten Runde des ÖFB-Cups das Bundesliga-Duell mit der SV Ried für sich entschieden. Der Oberhaus-Aufsteiger setzte sich gegen die Gäste mit 2:1 durch. Damit wurde der Aufwärtstrend der Oberösterreicher, die zuletzt in der Meisterschaft sieben Punkte aus drei Spielen geholt hatten, gestoppt.

Der SKN legte schon vor der Pause durch Tore von Daniel Segovia (13.) und Alhassane Keita (39.) den Grundstein für den Aufstieg ins Achtelfinale. Den in der Offensive über weite Strecken harmlosen Riedern gelang durch ein sehenswertes Tor von Thomas Fröschl (49.) nur der Anschlusstreffer. St. Pölten steht im ÖFB-Cup damit zum vierten Mal hintereinander zumindest im Achtelfinale, vergangene Saison war erst im Halbfinale Endstation für den Finalisten von 2014.

Die Gastgeber hatten vor der Pause die etwas besseren Momente, profitierten aber auch von Fehlern von Ried-Goalie Thomas Gebauer. Der Schlussmann ließ einen Schuss von Marco Perchtold nach vorne abprallen und Segovia konnte via Lupfer ohne große Mühe abstauben (13.). Beim 2:0 kam Gebauer bei einem Freistoß von Michael Ambichl zu spät heraus, Keita profitierte davon und traf per Kopf (39.).

Die Rieder kamen nach dem 0:2-Rückstand aber mit viel Schwung aus der Kabine und waren nach einem Treffer der Marke "Tor des Jahres" auch schnell zurück im Spiel. Fröschl setzte einen eingesprungenen Fersler nach abgefälschter Hereingabe von Patrick Möschl akrobatisch ins lange Eck.

Damit hatten die Gäste aber ihr Pulver verschossen, St. Pölten war deutlich gefährlicher und hätte eigentlich nachlegen müssen. Vor allem Keita fehlte aber die nötige Effizienz, er schoss am langen Eck vorbei (61.) und scheiterte zweimal alleine stehend vor dem gut reagierenden Gebauer (65., 82.). In der 84. Minute konnte der Ried-Schlussmann auch noch bei einem Segovia-Abschluss glänzend parieren.

Ried-Trainer Christian Benbennek hatte stark rotiert und gleich fünf neue Spieler im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Altach am Samstag gebracht, darunter Torschütze Fröschl. Bei St. Pölten gab es hingegen nach dem 1:1-Remis beim WAC mit Michael Ambichl und dem starken Keita nur zwei frische Spieler zu sehen.

Austria Lustenau strauchelt im Elfmeterschießen in Amstetten

Mit Austria Lustenau und dem SV Horn sind indes zwei Vereine aus der Ersten Liga auf der Strecke geblieben. Die Lustenauer unterlagen beim Regionalligisten SKU Amstetten im Elfmeterschießen 2:3 und die Horner zogen ebenfalls in der Penalty-Entscheidung beim Ex-Bundesligisten Grödig mit 2:4 den Kürzeren.

Lustenau ging durch einen Elfmeter von Peter Haring nach elf Minuten in Führung, aber Amstetten antworte fast postwendend mit dem Ausgleich durch einen Freistoß von Markus Keusch (12.). Im Finish gingen die Gäste aus Vorarlberg durch Raphael Dwamena erneut in Front (83.), aber Patrick Lachmayr rettete die Niederösterreicher mit dem Ausgleich in der Nachspielzeit (92.) in die Verlängerung.

Dort fielen keine Treffer mehr, weshalb ein Elfmeterschießen her musste. Dort trafen Milan Vukovič, Martin Teurezbacher und Kapitän Michael Achleitner für Amstetten, während bei Lustenau nur Christoph Stückler und Marco Krainz erfolgreich waren. Weil bei den Hausherren lediglich Tobias Haider-Madl vergab, aber bei den Gästen mit Marco Stark, Raphael Dwamena und Keeper Christopher Knett gleich drei Schützen scheiterten, war die Überraschung perfekt.

Grödig wirft Horn im Penalty-Krimi aus dem Bewerb

Ebenfalls einen Penalty-Krimi gab es in Grödig. Die Hausherren hatten zunächst die schwere Verletzung von Abwehrchef Markus Berger (Knöchelbruch und Innenbandriss) zu verdauen, sahen nach einem Treffer von Julian Feiser in der 55. Minute aber lange wie die sicheren Sieger aus. Nicolás Orsini gelang aber in der 92. Minute für Horn doch noch der Ausgleich.

In der Verlängerung ging Grödig durch Leonardo Lukačević erneut in Führung (96.), aber ein Elfmeter von Kapitän Aleksandar Đjorđjević (101.) brachte die Gäste ins Elfmeterschießen.

Bei der Entscheidung vom Punkt trafen Julian Feiser, Mladen Jutrić, Elias Kircher und Robert Strobl für die Grödiger, während bei Horn nur Ivan Ljubic und Rintaro Yajima erfolgreich waren. Einem Fehlversuch von Umberto Gruber bei den Gastgebern standen Albert Vallci und Aleksandar Đjorđjević gegenüber, die jeweils an Elfmeter-Töter Hans-Peter Berger scheiterten.

Auch LASK hat in Kalsdorf hart zu kämpfen

Große Mühe hatten auch einige weitere Mannschaften aus der Ersten Liga im Duell mit Regionalligisten.

Der Kapfenberger SV geriet bei Union Gurten durch einen Treffer von Sebastian Zirnitzer in der 36. Minute in Rückstand, ehe ein Eigentor von Simon Schnaitter (52.) und ein Treffer von Dominik Frieser (57.) die Partie drehten. Den tapferen Hausherren gelang durch Martin Feichtinger noch einmal der Ausgleich (73.), aber Maximilian Ritscher (81.) sowie Sergi Arimany (87.) ließen Kapfenberg doch noch über den Aufstieg jubeln.

Der Floridsdorfer AC besiegte Schwaz durch ein Goldtor von Adrian Grbic in der 27. Minute hauchdünn mit 1:0 und Probleme hatte auch Blau Weiß Linz beim 2:1-Sieg gegen den FC Kitzbühel. Darijo Pecirep brachte die Gäste in Front (21.), aber Tom Richards glich kurz nach dem Wechsel für den Spitzenreiter der Tiroler Liga aus (50.). Ein Treffer von Christian Falk brachte Blau Weiß im Finish letztlich eine Runde weiter (81.).

Auch der Linzer Lokalrivale LASK hatte in Kalsdorf hart zu kämpfen. Zwar gelang durch René Gartler bereits nach vier Minuten die frühe Führung, doch die Steirer kamen nach der Pause durch Jan Ulrich zum Ausgleich (61.). Ein Eigentor von David Otter in der 77. Minute bescherte dem LASK aber doch noch eine gelungene Generalprobe für das bevorstehende Linzer Derby. 

Wattens erst im Elferschießen und Wiener Neustadt nach Verlängerung weiter

Die WSG Wattens mit einem 5:4-Erfolg im Elfmeterschießen beim TSV Hartberg und der SC Wiener Neustadt mit einem 3:0-Sieg nach Verlängerung bei Union St. Florian zogen ebenso erst spät den Kopf aus der Schlinge.

In Hartberg brachte Dario Tadić die Hausherren nach 29 Minuten in Front, ehe Wattens in der 51. Minute durch Milan Jurdík zum Ausgleich kam. In der Penalty-Entscheidung behielten dann bei den Gästen aus Tirol mit Christian Gebauer, Benjamin Pranter, Kevin Nitzlnader, Dominik Popp und Sandro Neurauter alle fünf Schützen die Nerven. Bei den Steirern waren zwar Manfred Gollner, Kevin Vaschauner, Christoph Kröpfl und Siegfried Rasswalder erfolgreich, aber der Fehlversuch von Stefan Gölles war letztlich entscheidend.

Für Wiener Neustadt machten Mario Stefel mit einem Doppelpack (105. und 120.) sowie Bernd Gschweidl (119.) in der Verlängerung alles klar.

In der ersten Runde waren bereits Bundesligist Wolfsberger AC sowie Traditionsverein Wacker Innsbruck ausgeschieden. Die restlichen sieben Begegnungen der zweiten Runde des ÖFB-Cups gehen am Mittwoch über die Bühne, dabei sind sieben Bundesligisten im Einsatz.

Mehr dazu:
>> Die Ergebnisse der zweiten Runde im ÖFB-Cup im Überblick

red