23.09.2016 07:40 Uhr

Ancelotti: Lewy? "Wird bei Bayern verlängern"

Carlo Ancelotti glaub an einen langen Verbleib von Lewandowski
Carlo Ancelotti glaub an einen langen Verbleib von Lewandowski

Bayern-Trainer Carlo Ancelotti hat sich zuversichtlich gezeigt, dass Torjäger Robert Lewandowski seinen Vertrag beim deutschen Rekordmeister verlängern und allen Spekulationen um seine sportliche Zukunft eine Absage erteilen wird.

"Lewy zu PSG? Unmöglich. Ich denke, er wird bei Bayern verlängern", sagte Ancelotti im Interview mit der französischen "L'Equipe" angesprochen auf Gerüchte, die den polnischen Star-Stürmer mit Paris Saint-Germain in Verbindung bringen. Es sei für ihn nie ein Thema gewesen, dass Lewandowski die Münchner verlassen könnte, so Ancelotti weiter.

Einen kleinen Seitenhieb auf seinen früheren Arbeitgeber PSG und die Ligue 1 konnte sich 57-Jährige ebenfalls nicht verkneifen. Für Lewandowski, mit 28 Jahren im besten Fußballeralter, sei es viel zu früh, in die Hauptstadt Frankreichs zu gehen. ""Nach Paris kann er vielleicht in fünf oder zehn Jahren wechseln", so Ancelotti. 

Seine Zufriedenheit mit dem wieder einmal fulminant in die Saison gestarteten Angreifer geht sogar soweit, dass er die Verpflichtung einer namhaften Alternative für das Sturmzentrum ablehnt. Auch EM-Torschützenkönig Antoine Griezmann von Atlético Madrid reizt den Italiener nicht. "Griezmann kann in allen großen europäischen Teams spielen. Aber hier haben wir bereits einen sehr guten Angreifer. Und ich tausche Robert Lewandowski gegen niemanden", sagte Ancelotti.

Mit einem anderen Mannschaftsteil der Bayern ist der Nachfolger von Pep Guardiola ebenfalls hochzufrieden: dem Mittelfeld. Angesprochen darauf, ob er im Sommer gerne Paul Pogba in die bayerische Landeshauptstadt geholt hätte, antwortete Ancelotti: "Nein, unmöglich!". Pogba sei zwar ein "großartiger Spieler", aber schon zu seiner Zeit bei Real Madrid habe er den Franzosen nicht gewollt. "Ich suchte keinen Spieler mit seinen Eigenschaften". Das vorhandene Personal in München reiche vollkommen aus: "Wir haben bereits ein sehr gutes Mittelfeld mit Xabi Alonso, Arturo Vidal, Joshua Kimmich und Thiago. Nicht zu vergessen Renato Sanches, der noch sehr jung ist: Er hat unfassbares Potenzial."

Fauxpas in Bezug auf Beckenbauer

Auch zu den beiden Franzosen in seinem Team äußerte sich Ancelotti. Der seit dem Abgang Guardiolas aufgeblühte Routinier Franck Ribéry sei in "einer guten Verfassung". Der 33-Jährige könne "zu seiner Bestform zurückfinden. Er ist so unglaublich motiviert", ergänzte der Coach. Trotz sechs Scorerpunkten in vier Bundesligaeinsätzen in dieser Spielzeit sieht Ancelotti beim Mittelfeldmann aber noch Verbesserungspotenzial: "Ich glaube, er kann sich noch darin verbessern, ein Spiel zu lesen."

Über die Entwicklung von Kingsley Coman, mit dem er einst bei PSG bereits zu tun hatte, zeigte sich der Fußballlehrer erfreut. "Er hat sich deutlich weiterentwickelt seitdem. Er kann aber sein Spiel ohne Ball noch verbessern", so Ancelotti.

Einen kleinen Fauxpas erlaubte sich "Carletto" bezüglich der Besetzung der Führungsetage seines aktuellen Arbeitgebers. Angesprochen auf die Unterschiede zwischen Real und Bayern sagte der Erfolgstrainer: "Als Vereine sind beide ziemlich ähnlich. Die Neuheit ist vielleicht, dass bei Bayern Präsident (Franz) Beckenbauer ein Ex-Spieler ist und als solcher besser versteht, was vor sich geht." Dass Beckenbauer schon seit 2009 nicht mehr FCB-Präsident ist, scheint Ancelotti entgangen zu sein. Diese Funktion füllt bei den Münchnern derzeit Karl Hopfner aus. Im November kehrt Uli Hoeneß ins Amt zurück.