24.09.2016 08:23 Uhr

Tuchel: "Diese Erfahrung wird uns helfen"

Thomas Tuchel ist mit seinem Team zufrieden
Thomas Tuchel ist mit seinem Team zufrieden

Thomas Tuchel war auch ohne Kantersieg zufrieden. Obwohl sein Team beim 3:1 (1:0) über den SC Freiburg nicht so überzeugend aufspielte wie zuletzt bei den Torfestivals gegen Warschau (6:0), Darmstadt (6:0) und Wolfsburg (5:1), schien der Trainer von Borussia Dortmund erleichtert.

"Das hat uns bis jetzt gefehlt. Auch mal eine schwierige Phase zu überstehen", kommentierte der Fußball-Lehrer. Nur vier Tage vor dem Duell mit Real Madrid in der Champions League kam ihm die Gegenwehr der Freiburger gerade recht: "Nach den ganzen hohen Siegen ist das eine Erfahrung zum perfekten Zeitpunkt. Das hilft uns, zusammenzuwachsen."

Anders als in den drei vergangenen Partie leistete der Gegner mutig Gegenwehr und durfte nach dem Anschlusstreffer von Maximilian Philipp (60.) zum zwischenzeitlichen 1:2 sogar auf eine Überraschung hoffen. "Die Erfahrung, diese Phase der Unsicherheit überstanden zu haben, ist im Moment Gold wert", befand Tuchel. Erst in der Nachspielzeit beseitigte Neuzugang     Raphaël Guerreiro (90.+1) alle Restzweifel am verdienten Dortmunder Sieg. Zuvor hatten Pierre-Emerick Aubameyang (45. Minute) und Łukasz Piszczek (53.) für eine nur scheinbar sichere 2:0-Führung gesorgt.

15 Minuten, eine Meinung

Anders als zuletzt benötigte der BVB eine Viertelstunde, um in die Partie zu finden. Bis dahin diktierten die Freiburger das Geschehen. "Schade, dass wir in den ersten 15 Minuten kein Tor gemacht haben", klagte Christian Streich. Dennoch fand der Gäste-Trainer auch lobende Worte für sein Team: "Meine Mannschaft ist viel gelaufen und hat das taktisch sehr ordentlich gemacht."

BVB-Coach Tuchel sah den Spielverlauf ähnlich. Erst nach 15 Minuten sei man ins Spiel gekommen, hätte dann bis zum 2:0 aber sehr dominant agiert. Nach der scheinbar sicheren Führung habe man dann "aber angefangen, viel zu sehr Rückwärts zu spielen und im Spielaufbau zu leichtsinnig zu agieren", so Tuchel, der ergänzte: "Nach den hohen und deutlichen Siegen zuletzt wird uns diese Erfahrung weiterhelfen. Dieses Gefühl, eine schwere Phase im Spiel ohne Schaden überstanden zu haben, vor allem, wenn man danach am Ende mit dem positiven Gefühl des Tores belohnt wird."

Götze-Comeback im Fokus

Mehr noch als über die Einstellung des BVB-Vereinsrekords mit nunmehr 24 Heimspielen in Serie ohne Niederlage wurde in Dortmund über das erste Heimspiel von Mario Götze seit seiner Rückkehr zum Revierklub geredet. Wohl auch aus Rücksicht auf mögliche Unmutsbekundungen mancher Fans, die dem Weltmeister noch immer seinen Wechsel zum FC Bayern 2013 verübeln, setzte Tuchel den Weltmeister erst in vierten Pflichtspiel vor eigenem Publikum ein.

Abgesehen von einigen Pfiffen aus dem Ultra-Block wurde Götze vom Publikum weitgehend freundlich empfangen. "Ich hatte mir natürlich im Vorfeld Gedanken gemacht, wie die Reaktion sein wird. Ich bin sehr glücklich mit dem Applaus", kommentierte Götze sein Heim-Comeback nach 1248 Tagen. Auch für die Mannen an seiner Seite hatte der Weltmeister einige warme Worte parat: "Es macht einfach sehr viel Freude, mit solchen Fußballern auf dem Platz zu stehen. Man sieht wie viel Spaß es macht, wie hart wir aber auch zusammen arbeiten. Wie wir immer nach vorne spielen und diese Gier haben, unbedingt gewinnen zu wollen und Tore zu schießen."

Übrigens vor besagten 1248 Tagen forderte Götze mit dem BVB einst Real Madrid. Läuft er auch am Dienstag auf, würde sich also ein Kreis schließen.