24.09.2016 13:23 Uhr

Wenger will Chelsea- und Titelfluch beenden

Arsène Wenger will den Angstgegner in die Knie zwingen
Arsène Wenger will den Angstgegner in die Knie zwingen

Vor dem Aufeinandertreffen mit Chelsea (live ab 18:30 Uhr im weltfussball-liveticker) will Arsenal-Coach Arsène Wenger endlich die Niederlagen-Serie gegen den Stadtrivalen beenden. Seit neun Spielen konnte man gegen Chelsea nicht mehr triumphieren. Dabei geht es für die Gunners ohnehin um mehr als nur drei Punkte.

"Wir haben die Chance vergessen zu machen, was in den letzten Jahren gegen Chelsea passiert ist. Es gab Zeiten in denen wir immer gewonnen haben, Zeiten in denen wir sie nicht schlagen konnten. Also lasst uns hoffen, dass wir eine neue Ära starten können, in der wir siegreich sind", stimmte Wenger sein Team und das Umfeld auf das Stadtderby ein.

Mit Chelsea gastiert ein waschechter Angstgegner im Emirates. Beim letzten Sieg in der Premier League gegen den Lokalrivalen (5:3) hatte noch ein gewisser Robin van Persie dreifach getroffen. Knapp fünf Jahre ist das jetzt her. Nun soll aber nicht nur diese Durststrecke beendet werden. Vielmehr geht es darum, die aktuell gute Form und damit die Ambitionen im Titelrennen der Premier League zu bestätigen.

"Es ist noch früh in der Saison, aber zweifelsfrei hätte ein Sieg gegen Chelsea Symbolkraft. Ich denke, dass wir uns als Team seit dem Ligastart auf dem Weg nach oben befinden. Wir wollen die Möglichkeit ergreifen und den Leuten zeigen, dass unser Fortschritt wirklich konstant ist", betonte Wenger die besondere Bedeutung des Stadt-Duells und appelliert dabei an die Einstellung seiner Spieler: "Um erfolgreich zu sein, musst du mit Herzblut dabei sein. Man kann nicht mit weniger bei Arsenal bestehen."

Hoffnungsträger Xhaka

Auf einem Neuen ruhen dabei besonders die Hoffnungen. Granit Xhaka, für stolze 40 Millionen Euro im Sommer gekommen und durchaus als Heißsporn bekannt, soll auch die Intensität der Arsenal-Performance erhöhen. Zuletzt zeigte sich der Schweizer in blendender Form. In den letzten beiden Spielen erzielte der Mittelfeld-Stratege jeweils ein sehenswertes Tor aus der Distanz. 

Dass er neben den neu entdeckten Torjäger-Qualitäten auch über die in London oft vermisste Robustheit verfügt, bewies Xhaka nicht zuletzt bei seinem England-Debüt im Emirates. In nur 24 Minuten Einsatzzeit beging der Ex-Gladbacher während der 3:4-Niederlage gegen Liverpool satte vier Fouls - niemand foulte zur Saisoneröffnung in der Premier League öfter. Fehlendes Herzblut, kann man dem 24-Jährigen, der von Wenger bereits mit Arsenal-Ikone Emanuel Petit verglichen wurde, daher kaum vorwerfen.

Wengers letzte Chance

Eine Qualität, die endlich zum ersehnten 14. Meistertitel führen soll. Es könnte die letzte Chance für Wenger sein, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft. Nach über 20 Jahren im Amt ist der Franzose längst nicht mehr unumstritten. Zu lange wartet man im Emirates schon auf große Titel. Der letzte Meistertitel liegt bereits 14 Jahre zurück. In den Medien wird demzufolge schon der Nachfolger diskutiert. Bis dahin will es Wenger aber nochmal wissen. 

Die momentane Form macht schon mal Mut. Nach einer Niederlage zum Auftakt wusste man zuletzt zu überzeugen. In den vergangenen sechs Saisonspielen blieb man bei vier Siegen ungeschlagen. Das Torverhältnis aus den letzten beiden Partien spricht mit 8:2 zudem Bände. Aktuell liegt man punktgleich mit Chelsea auf Platz fünf. Fünf Punkte trennen die Nord-Londoner vom Spitzenreiter Manchester City.

Falk Velten