25.09.2016 17:25 Uhr

1:2! Schalke am Tiefpunkt angekommen

Auch Hoffenheim jubelte gegen Schalke
Auch Hoffenheim jubelte gegen Schalke

Absturz statt Aufbruch: Die historisch schlechten Fehlstarter von Schalke 04 sind am Tiefpunkt angekommen. Die Königsblauen unterlagen am 5. Spieltag der Bundesliga trotz einer frühen Führung 1:2 bei 1899 Hoffenheim und stehen mit null Punkten als Schlusslicht da.

Fünf Pleiten zu Saisonbeginn gab es für S04 noch nie, die neue Chefetage um Manager Christian Heidel und Trainer Markus Weinzierl steht bereits mit dem Rücken zur Wand.

Andrej Kramarić (17.) und Lukas Rupp (41.) trafen für die Hoffenheimer. Den Schalkern, die am Donnerstag in der Europa League auf RB Salzburg treffen, nutzte die Führung durch Eric-Maxim Choupo-Moting (4.) nichts - wie schon am 4. Spieltag gegen den 1. FC Köln (1:3).

Heidel: Trainer-Diskussion "stellt sich nicht"

Vor der Partie hatte Heidel seinem Trainer den Rücken gestärkt. "Ich will diese Diskussion nicht anfangen. Das Thema stellt sich nicht", sagte der Sportchef bei "Sky": "Innerhalb des Klubs herrscht absolute Ruhe. Wir ziehen alle an einem Strang. Es war schon vorher klar, dass es schwierig werden kann."

Die 29.288 Zuschauer in der Rhein-Neckar-Arena, darunter Bundestrainer Joachim Löw, sahen eine stark veränderte Gäste-Mannschaft. Im Vergleich zur Niederlage gegen Köln tauschte Weinzierl vier Spieler aus. Unter anderem saß der zuletzt kritisierte Innenverteidiger Naldo auf der Reservebank. Einer der Neuen war Supertalent Breel Emobolo, der den Kopfball-Treffer von Choupo-Moting vorbereitete.

Bentaleb-Bock lässt 1899 jubeln

Die Gastgeber, die kurzfristig ohne Angreifer Sandro Wagner (Knöchelprobleme) auskommen mussten, hätten sofort zurückschlagen können. Nach guter Vorarbeit von Kerem Demirbay konnte Kramarić die große Chance zum Ausgleich aber nicht nutzen (8.). Wenige Minuten später machte es der Kroate bei seinem zweiten Saisontor nach einer Flanke des Tschechen Pavel Kadeřábek per Kopf um einiges besser. Matija Nastasić und Abdul Rahman Baba sahen dabei nicht besonders gut aus.

In der 28. Minute sorgte Leon Goretzka wieder für Gefahr vor dem Hoffenheimer Tor, kurz darauf traf Schalkes Torjäger Klaas-Jan Huntelaar per Kopf den Pfosten (33.). Bei den Gastgebern musste der angeschlagene Ermin Bičakčić noch vor der Pause vom Platz (39.). Für den Innenverteidiger, der zudem am Rande eines Platzverweises stand, kam der Schweizer Fabian Schär. Kurz darauf schlug Rupp (zweites Saisontor) nach Vorarbeit des überragenden Demirbay für die TSG zu. Vorausgegangen war ein grober Fehler von Nabil Bentaleb.

Unterhaltsamer Schlagabtausch

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Schalker die Schlagzahl. Die erste Chance hatten aber die Kraichgauer, der Distanzschuss von Mark Uth ging über das Tor (55.). Fünf Minuten später traf auch Kramaric aus der Distanz nicht das Tor. Im Anschluss drängte Schalke die TSG immer mehr in die Defensive. Die Hoffenheimer blieben bei ihren Kontern aber stets gefährlich.

In der 65. Minute musste Uth mit einer Oberschenkelverletzung raus, acht Minuten später traf der für ihn eingewechselte Nadiem Amiri den Außenpfosten. In dieser Phase lieferten sich beide Teams einen äußerst unterhaltsamen Schlagabtausch.

Ratlosigkeit bei Königsblau

"Wo das Problem liegt, weiß ich nicht. Wir sind in einer Situation, in der einem die Worte fehlen. Vorne klappt einfach gar nichts, hinten  machen wir Fehler", sagte Schalkes Torhüter Ralf Fährmann nach der  Partie bei "Sky". "Es wird von Woche zu schwerer," so das ernüchternde Fazit des Schlussmanns.

Kapitän Benedikt Höwedes sah sich erstmalig genötigt, sich vor den neuen Trainer zu stellen. "Es liegt nicht an ihm. Ich hoffe sehr, dass alle handelnden Personen ihm auch weiter Unterstützung geben", betonte er und appellierte: "Wir müssen nun als Männer zusammenstehen und wachsen! Das geht auf dem Niveau nicht. So gewinnt man keine Spiele."

Auf der anderen Seite konnte Kerem Demirbay von der TSG 1899 Hoffenheim mit dem ersten Dreier der Saison sehr glücklich sein: "Wir haben drei Punkte. Natürlich sind wir heute sehr zufrieden."