27.09.2016 08:53 Uhr

Werder-Urgesteine wollen Nouri als Chefcoach

Alexander Nouri hat prominente Unterstützung
Alexander Nouri hat prominente Unterstützung

Alexander Nouri ist nach dem Rauswurf von Viktor Skripnik der neue Mann auf dem Trainerposten bei Werder Bremen - zumindest interimsweise. Der erste Dreier der Saison beim 2:1-Sieg gegen den VfL Wolfsburg am vergangenen Wochenende ist jedoch ein gutes Argument für eine längere Anstellung. Das sehen auch vier Urgesteine des SVW so.

"Eine Sache, die so gut anläuft, sollte man weiterverfolgen. Ich habe Nouri des Öfteren bei der U23 gesehen. Und man hat da eine Handschrift erkennen können. Wenn er das auf die erste Mannschaft übertragen kann, super", zitiert die "Bild" zum Beispiel den ehemaligen Werder-Boss Jürgen L. Born. Der 37-Jährige Nouri war zuvor seit 2014 Trainer der zweiten Mannschaft des SVW. Auch die fehlende Bundesligaerfahrung sei kein Argument gegen Nouri, meint Born.

Da pflichtet ihm auch der ehemalige Keeper Dieter Burdenski bei. "Ob jemand Bundesliga-Erfahrung hat oder nicht, finde ich erst mal nicht so wichtig. Bei anderen Vereinen bekommen auch die U17- oder U19-Trainer plötzlich die Chance", argumentiert "Budde". Ausschlaggebend sei für ihn "die fachliche Qualität, und die bringt Alex mit. Bisher hat er das, was man in ihm gesehen hat, auch gebracht. Die Mannschaft lebt."

Nouris Emotionalität überzeugt

Den Ex-Verteidiger Jonny Otten überzeugt vor allem Nouris Leidenschaft. "Er hat innerhalb von einer Woche mit Herz und Lockerheit schon viel erreicht. Schön, dass er so emotional ist. Die Mannschaft hat mich auch überzeugt, weil jeder für jeden gearbeitet hat", meint der 55-Jährige und führt fort: "Ich habe ein gutes Gefühl, dass Alex mit der Mannschaft auch in Darmstadt Punkte holt." Am Samstag reist Werder zu den Lilien nach Hessen.

Und auch Frank Rost, stets für eine klare Haltung bekannt, pflichtet seinen Vorrednern bei. "Ich denke, man sollte Alex erst mal machen lassen. Werder sieht sich als Familie, da muss man dann auch den eigenen Leuten eine Chance geben. Es besteht ja im Moment keine Notwendigkeit, sofort zu handeln. Er kennt jetzt die Mannschaft, er kennt auch die Jugend-Spieler und hat es bisher geschafft, sie richtig anzusprechen. Ich drücke ihm die Daumen, dass er seine Karriere vorantreiben kann." Dennoch hat Rost keine rosigen Aussichten für seinen Ex-Verein: "Für Werder wird es in dieser Saison brutal um einen Nicht-Abstiegsplatz gehen."

Zum ersten Mal hatte Nouri am 4. Spieltag gegen Mainz 05 auf der Trainerbank gesessen, das Spiel ging jedoch haarscharf mit 1:2 verloren. Dann folgte jedoch der 2:1-Triumph gegen VfL Wolfsburg, wodurch Werder nun mit drei Punkten auf dem 15. Platz steht.