27.09.2016 08:45 Uhr

Ex-Schiri: Ribéry muss man anders behandeln

Ribéry soll eine besondere Behandlung bekommen
Ribéry soll eine besondere Behandlung bekommen

Urs Meier war jahrelang FIFA-Schiedsrichter auf höchstem Niveau und ist mittlerweile als TV-Experte tätig und analysiert strittige Entscheidungen seiner Kollegen. Für den launigen Franck Ribéry hätte der 57-Jährige zu seiner Zeit eine Sonderbehandlung vorgesehen, um den Bayern-Star zu bändigen. Bei dieser spielt der Unparteiische selbst eine ganz spezielle Rolle.

"Die Hauptaufgabe des Schiedsrichters ist nicht nur der Schutz des Spielers vor dem Gegner, sondern auch vor sich selbst", sagte Meier im Interview bei "spox", "deshalb muss man einen Ribery anders behandeln." Da bekannt sei, dass der Franzose sich schnell provozieren lasse, "darf man nicht lange mit einem Foulpfiff warten, sonst bekommt Ribery selbst Probleme." 

Die Lösung ist für den ehemaligen Referee also recht einfach: Die Schiedsrichter müssen sich anpassen und in Spielen, an denen Ribéry teilnimmt, anders agieren. "Im Zweifel pfeift man mal einen Vorteil für Bayern ab, damit müssen Spieler und Verein leben. Sonst wartet man bis zur Tätlichkeit und muss Ribery für seine Befreiungsschläge vom Platz stellen." 

Am Ende sei Fußball ein bisschen wie Poker, beschreibt der Schweizer das Vorgehen seiner Zunft: "Man muss zwischen Risiko und Ertrag abwägen." Auch wenn ein Spieler gelb-vorbelastet ist, müsse ein Schiri anders pfeifen. Dann "liegt die Messlatte für eine Gelbe Karte höher", sagte Meier. "Wenn sie aber überschritten wird, sind dem Schiedsrichter die Hände gebunden."