28.09.2016 08:59 Uhr

Overath: "Für immer nur FC"

Wolfgang Overath bleibt dem FC treu
Wolfgang Overath bleibt dem FC treu

Fünf Jahre lang lagen Wolfgang Overath und sein geliebter 1. FC Köln im Clinch. Nun suchen beide Seiten das klärende Gespräch, denn eins ist klar: Für Overath gibt es "für immer nur den FC".

2011 trat Wolfgang Overath nach knapp sieben Jahren als Vereinspräsident der Kölner zurück - dann folgte der große Streit. Der neue Präsident Werner Spinner erklärte, Overath habe wie ein "Sonnenkönig" über den Klub geherrscht und Schulden hinterlassen. Diese Vorwürfe ließ sich der gebürtige Siegburger, der in seiner gesamten aktiven Karriere zwischen 1963 und 1977 nur für die Geißböcke gekickt hatte, nicht gefallen und besuchte fortan kein FC-Spiel mehr.

Doch Overath kündigte an, den Streit beilegen zu wollen und verriet nun der "Sport Bild": "Herr Spinner hat mich angerufen, wir treffen uns in kurzer Zeit." Schon seit einigen Monaten hätten sich die Vereinsverantwortlichen bemüht, Overath zurück ins Boot zu holen. Er habe jedoch immer gesagt, "dass es noch nicht so weit ist, ich noch Zeit brauche." Schließlich hätten ihn die Vorwürfe Spinners "sehr getroffen".

Nichtsdestotrotz war dem heute 72-Jährigen klar: "Natürlich komme ich irgendwann wieder, der FC war, ist und bleibt mein Verein und mein Leben." Nun steht die Rückkehr kurz bevor, wenn die Gespräche zwischen dem heutigen Präsidenten und dem ehemaligen Spielmacher positiv verlaufen.

Kein Spiel verpasst

Auch in den vergangenen Jahren Jahren habe er kein Spiel verpasst, im Fernsehen habe er den FC immer verfolgt. "Es gibt kein Spiel, das ich nicht gesehen habe. Selbst wenn wir zwei oder drei Klassen absteigen würden, gäbe es für immer nur den FC", so der Ex-Präsident.

Auch zur aktuellen Lage äußerte sich Overath: "Wir sind auf einem guten Weg, aber man würde die Mannschaft nur unter Druck setzen, wenn man jetzt über Meisterschaft oder Europa League spricht. Sie braucht Ruhe und Zeit, wird jedes Jahr besser, wie es aussieht. Nach dem Super-Start kann der FC jetzt auch mal ein, zwei Spiele verlieren, und er bleibt trotzdem oben dabei. Wenn wir am Ende wieder einen Mittelfeldplatz belegen, ist das schon gut."

Doch der Weltmeister geht noch einen Schritt weiter und zieht sogar einen Vergleich zum englischen Sensations-Champion Leicester City. "Im Fußball ist alles drin, das hat man zuletzt wieder an Mainz und in England an Leicester City gesehen. Alles, was in der Bundesliga nach den ersten drei, vier Mannschaften kommt, ist qualitativ relativ gleich, das gilt auch für den FC", so Overath.

Überhaupt sei Manager Jörg Schmadtke mit seinem Händchen für gute Transfers "das Beste, was dem FC passieren konnte" und er "ziehe den Hut davor, was seit zwei, drei Jahren beim FC abläuft, seitdem Peter Stöger als Trainer da ist. Er ist sehr ruhig und sachlich, leistet sehr gute Arbeit und hat eine Mannschaft geformt, die seine Handschrift trägt: hinten sehr gut geordnet." Vielleicht kann die Vereinslegende die aktuell formstarken Geißböcke bald schon wieder live im Stadion bestaunen.