28.09.2016 15:50 Uhr

Mourinho-Trick: Leibwächter mit Lautsprecher

José Mourinho ist mit allen Wassern gewaschen
José Mourinho ist mit allen Wassern gewaschen

Manchester Uniteds Teammanager José Mourinho ist für seine Wortgewalt bekannt. Auch schmutzige Tricks gehörten offenbar zum Repertoire des Star-Trainers. Das hat sein Biograph, der englische Journalist Robert Beasley, nun öffentlich gemacht. Der Tatort: ein Champions-League-Spiel gegen die Bayern.

Beim Viertelfinal-Rückspiel mit dem FC Chelsea in München im Frühjahr 2005 war Mourinho wegen einer seiner bekannten Schiedsrichter-Schelten gesperrt. Die UEFA hatte dem Manager der Blues jeglichen Kontakt zur Mannschaft untersagt. Bei der Umgehung der Sperre zeigte sich der Portugiese allerdings Beasleys Schilderung zufolge kreativ: Er bat einen Leibwächter von Chelsea-Eigner Roman Abramovich, in der Halbzeitpause einen Lautsprecher mit in die Kabine zu nehmen. "Mourinho konnte so aus seinem Hotelzimmer direkt zum Team sprechen", erklärte der Journalist.

Auch zu Mourinhos Verhältnis zu Jürgen Klopp, als Liverpool-Manager inzwischen Ligakonkurrent von "The Special One" äußerte sich Beasley. "Ich weiß von Mourinho, dass er Klopp sehr, sehr schätzt. Und ich glaube, dass die beiden im regen Austausch sind", so der Buchautor. Mourinho habe Klopp sogar als Einzigem zugetraut, nach seinem Abschied von Real Madrid mit den Königlichen wieder die Champions League zu gewinnen. Dieses Kunststück gelang jedoch im Jahr 2014 Carlo Ancelotti, unter dessen Regie der spanische Rekordmeister seine "Décima" feierte.

Von Real, so Beasley weiter, sei Mourinho nicht im Guten geschieden. "Er mochte die politischen Ränkespiele dort nicht. Als Trainer will er allein entscheiden und nicht von Präsident Florentino Pérez Vorschriften gemacht bekommen, wen er verpflichten oder aufstellen muss", erläuterte der Mourinho-Insider.

Sehr gut sei dagegen das Verhältnis des 53-Jährigen zu seinem Schützling Wayne Rooney. Und das, obwohl er diesen einst als "fat boy", als dicken Jungen, bezeichnet hatte. "Solche Scherze macht er immer wieder.  Er liebt kleine verbale Scharmützel – auch unter Freunden", sagte Beasley. ManCity-Star Kevin De Bruyne habe Mourinho während der gemeinsamen Zeit bei Chelsea wegen seiner roten Haarte immer "Prinz Harry" genannt.