28.09.2016 16:37 Uhr

Matthäus vs. Beiersdorfer: "Kein Rummenigge"

Steht beim HSV in der Kritik: Dietmar Beiersdorfer
Steht beim HSV in der Kritik: Dietmar Beiersdorfer

Lothar Matthäus hat Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer vom Hamburger SV die Eignung für seinen Posten abgesprochen und gemutmaßt, die Führungskrise beim HSV sei vor allem auf den zu großen Einfluss von externen Beratern zurückzuführen.

"Mit der Position als Vorstandsvorsitzender mutete sich Beiersdorfer zu viel zu. Er ist kein Karl-Heinz Rummenigge, der sich auf dem sportpolitischen Parkett zu bewegen weiß. Statt sich auf seine Kernkompetenzen zu konzentrieren und nah an der Mannschaft zu sein, verliert sich Beiersdorfer in den vielen Aufgaben", schrieb Matthäus in seiner Kolumne in der "Sport Bild" und ergänzte: "Beiersdorfer würde dem Klub einen Gefallen tun, wenn er ins zweite Glied zurücktreten und wieder den Sportchef beim HSV geben würde."

Der Rauswurf von Trainer Bruno Labbadia und die Verpflichtung von dessen Nachfolger Markus Gisdol bestärke ihn in seiner Ansicht, so Matthäus. Gisdol habe in Hoffenheim zwar kurzfristig als Feuerwehrmann funktioniert, aber langfristig keinen Erfolg gehabt.

Einen großen Anteil an der fortwährenden Führungskrise beim Hamburger SV schreibt Matthäus auch dem großen Personenkreis zu, der beim Bundesliga-Dino seiner Ansicht nach ein Mitspracherecht habe. Bei Investor Klaus-Michael Kühne, dessen Berater Reiner Calmund sowie Spielerberater Volker Struth frage man sich, was sie dazu "befugt, die Entscheidungen des großen Traditionsklubs Hamburger SV zu beeinflussen." Auch den Einfluss von Nachwuchs-Leiter Bernhard Peters auf den Profibereich kritisierte Matthäus. 

Geldgeber Kühne sei es zwar hoch anzurechnen, dass er den HSV finanziell unterstütze. Dennoch habe dieser dafür kein Mitspracherecht im Klub gekauft. "Fußball ist nicht sein Geschäft, der HSV keine x-beliebige Firma", ergänzte Matthäus.