30.09.2016 12:14 Uhr

"Scham" und Tor-Wirrwarr bei Schalker Sieg

Benedikt Höwedes erzielte ein Tor, der Ball war allerdings schon drin
Benedikt Höwedes erzielte ein Tor, der Ball war allerdings schon drin

Der Ball war schon hinter der Linie, bevor das Tor fiel - die UEFA wusste nicht, wer getroffen hatte: Das entscheidende 3:0 von Schalke 04 beim 3:1 (1:0) in der Europa League gegen RB Salzburg sorgte noch lange nach dem Schlusspfiff für Diskussionen und Heiterkeit.

"Ich würde den Torrichter zum Torschützen machen", sagte Trainer Markus Weinzierl nach dem Wirrwarr über den Treffer in der 58. Minute schmunzelnd.

Wie die Fernsehbilder zeigten, hatte der Ball bereits nach Naldos Kopfball an die Latte die Torlinie überschritten. Doch erst nachdem Benedikt Höwedes ihn im Nachsetzen erneut dorthin bugsiert hatte, entschied Schiedsrichter Serdar Gözübüyük (Niederlande) auf Tor. Nach dem Schlusspfiff wurde dann plötzlich der Torschütze offiziell auf Naldo geändert, wenig später war es doch wieder Höwedes.

"Naldos Ding war natürlich vorher schon drin", sagte der Weltmeister und fügte auf die Frage, wie viele Tore er erzielt habe, gegenüber "dfb.de" hinzu: "Offiziell steht, glaube ich, inzwischen eine Eins. Es hätte aber gar nicht so weit kommen dürfen". Manager Christian Heidel wunderte sich indes über den Torrichter: "Der stand da wie im Boxring." Er sei ohnehin für die Torlinientechnik, sagte der Sportvorstand: "Das Kuriose ist ja, dass wir sie abstellen mussten. Das Ergebnis haben wir gesehen." Die UEFA setzt im Europapokal weiter auf die Torrichter - im Gegensatz zur Bundesliga und den anderen großen Ligen.

Auch das Eigentor zum 2:0 sorgte für gemischte Gefühle bei den Knappen. "Beim 2:0 habe ich mich fast geschämt, meinen Arm hochzuheben, weil es ein glasklares Eigentor war. Aber wer nicht versucht zu flanken oder zu schießen, der kann auch nicht belohnt werden", so Benedikt Höwedes, dessen Hereingabe vom Salzburger Duje Ćaleta-Car ins eigene Tor gelenkt wurde, im Gespräch mit "dfb.de".