01.10.2016 12:45 Uhr

Wiedwald: "Sehe mich nicht als gescheitert"

Wiedwald möchte wieder Stammkeeper beim SVW sein
Wiedwald möchte wieder Stammkeeper beim SVW sein

Zu Beginn der Saison war Felix Wiedwald Stammkeeper bei Werder. Doch es lief für den Keeper und den Weser-Klub nicht rund und so sitzt der 26-Jährige mittlerweile auf der Bank. Er will aber dringend zurück ins Tor.

Vier Spiele lang musste Wiedwald nun schon von außen zusehen. Das gefällt ihm natürlich nicht. "Jeder Spieler möchte spielen, ich selbstverständlich auch", sagte der Torwart im "Weser Kurier". Jetzt muss er sich allerdings vorerst wieder im Training aufdrängen. Zudem hat er nun eine neue Rolle, die er allerdings gut annimmt: "Auch von der Ersatzbank aus kann man die Teamkollegen emotional unterstützen, und das versuche ich. Draußen hat man eine andere Aufgabe. Die muss man annehmen und das Team pushen."

Damit, dass es nicht einfach ist, die Balance zu finden, wenn die Mannschaft weiter gut spielt und er selbst dadurch nicht zum Einsatz kommt, kommt Wiedwald gut klar. "Das ist etwas, was man schon als junger Kerl im Teamsport lernen muss. Der Erfolg des Teams ist entscheidend und man selber muss versuchen, alles für den Teamerfolg zu tun."

Dass sein ehemaliger Coach, Viktor Skripnik, ihn nach 36 Bundesliga-Spielen in Folge aus dem Tor nahm, habe ihn "überrascht". Dabei hatten die Bremer bis zur Herausnahme des Keepers noch behauptet, es gebe keine Torwartdiskussion. Wiedwald betonte nochmals: "Ich war, wie gesagt, überrascht. Dennoch hat jeder Trainer das Recht, die Personalentscheidungen zu treffen, die er für richtig hält." 

Positiv bleiben

Wiedwald habe sich nach der ersten Enttäuschung sehr schnell dafür entschieden, "positiv zu bleiben und alles dafür zu tun, bald wieder im Tor zu stehen." Er beschäftige sich nur mit Dingen, die er unmittelbar beeinflussen könne. Dass es seit Tim Wiese keine klare Nummer eins mehr in Bremen gegeben habe, sieht der 26-Jährige ebenso. Er betont aber: "Ich sehe mich nicht als gescheitert in Bremen. Ich bin zuversichtlich, dass ich meinen Weg gehen werde."

Etwas schade ist es für Wiedwald, dass es am Ende kein Vertrauen mehr gab. "Vertrauen vom Trainer-Team ist immer wichtig, nicht nur bei Torhütern", sagte der Keeper und fügte an: "Allerdings leben wir in einer schnelllebigen Welt, und ich weiß, dass Leistungen von gestern schon morgen nichts mehr zählen."

Unter Interimscoach Alexander Nouri sitzt Wiedwald weiter auf der Bank. Über interne Gespräche möchte er nichts verraten, er betont aber ganz klar: "Ich kann mich nicht selber aufstellen, deshalb muss ich die Entscheidung des Trainers akzeptieren." Grundsätzlich mache der neue Trainer aber einen "positiven Eindruck." Weiter wollte der 26-Jährige allerdings nicht gehen: "Die Medien erwarten immer nach kürzester Zeit ein überschwängliches oder unterirdisches Feedback zu Trainern oder Spielern. Für eine richtige Beurteilung braucht man Zeit."