01.10.2016 20:29 Uhr

BVB geschlagen: Werkself wieder oben dran

Frust und Lust: BVB-Keeper Bürki (l.) wurde von Javier Hernández bezwungen
Frust und Lust: BVB-Keeper Bürki (l.) wurde von Javier Hernández bezwungen

Vize-Meister Borussia Dortmund hat die große Chance vergeben, Boden auf den Erzrivalen und Tabellenführer Bayern München wettzumachen. Im Westschlager bei Bayer Leverkusen unterlag der BVB vier Tage nach dem 2:2 in der Champions League gegen Real Madrid mit 0:2 (0:1). Es war die erste Pleite in Leverkusen seit dem 19. Mai 2007 (1:2).

Der Rückstand des BVB auf die Bayern, die zu Hause gegen den 1. FC Köln am Nachmittag über ein 1:1 nicht hinausgekommen waren, beträgt damit vier Punkte. Der Schweizer Nationalspieler Admir Mehmedi (10.) köpfte nach einem Eckball von Hakan Çalhanoğlu das Führungstor für die Werkself, die ihren zweiten Sieg in Folge feierte.

In der 73. Minuten vergab Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang mit einem Sololauf die große Chance zum Ausgleich, er scheiterte an Torwart Bernd Leno. Stattdessen kassierte der BVB kurz darauf den K.o.-Schlag durch Javier Chicharito Hernández (79.).

Bayer, das am Mittwoch in der Königsklasse bei AS Monaco 1:1 gespielt hatte, erwischte den besseren Start, wirkte spritziger und spielfreudiger. Schon in der neunten Minuten zwang Leverkusens mexikanischer Torjäger Hernandez den Gäste-Torwart Roman Bürki per Kopf zu einer Glanzparade. Der aus der Abwehr resultierende Eckball führte zum 1:0 für die Leverkusener, die auf die zuletzt angeschlagenen Ömer Toprak und Kapitän Lars Bender zurückgreifen konnten.

Aubameyang fast abgemeldet

Der etatmäßige Mittelfeldspieler Bender agierte als Rechtsverteidiger und störte erfolgreich die Kreise von BVB-Entdeckung Ousmane Dembélé. Die Westfalen hatten Mühe, ihren Spielrhythmus zu finden. Dem Spielaufbau fehlten die Überraschungsmomente, nur selten konnte Aubameyang in Szene gesetzt werden. In der 20. Minute scheiterte der Gabuner bereits an Leno.

Die Dortmunder bestimmten zwar optisch das Geschehen, zu selten konnten sie allerdings ihr Kombinationsspiel aufziehen. Bayer agierte taktisch sehr diszipliniert und betrieb läuferisch viel Aufwand. Tuchel musste in Leverkusen unter anderem auf den ehemaligen Bayer-Stürmer André Schürrle, Adrian Ramos und Marc Bartra sowie den langzeitverletzten Marco Reus verzichten.

Castro bemüht, aber ohne Erfolg

Der einstige Leverkusener Mittelfeldspieler Gonzalo Castro versuchte immer wieder, dem BVB-Spiel Struktur zu verleihen. Allerdings blieben seine Bemühungen Stückwerk. Zur Pause blieb Castro ebenso wie der US-Amerikaner Christian Pulisic in der Kabine. Bei Bayer musste Bender (Wadenverletzung) ausgetauscht werden.

In der zweiten Hälfte übernahm der BVB deutlich das Kommando, klare Torchancen blieben allerdings Mangelware. Bayer beschränkte sich auf Konter.

Die herausragenden Kräfte aufseiten von Bayer waren Toprak und Jonathan Tah. Bei den Dortmundern gefielen Raphaël Guerreiro und Julian Weigl, auch wenn dieser beim 0:1 unglücklich agierte und im Duell mit Mehmedi ausrutschte.