Mäßiger Testlauf für Werder Bremen: Der Bundesligist musste sich am Donnerstagabend am Millerntor mit einem Unentschieden beim FC St. Pauli zufriedengeben. Der Ausgleich für die Grün-Weißen fiel erst kurz vor Ende.

Den Führungstreffer für die Hausherren durch Maurice Litka (38.) hatte US-Nationalstürmer Aron Johannsson (83.) in der Schlussphase ausgeglichen. Pauli-Coach Ewald Lienen und der neue Werder-Trainer Alexander Nouri nutzten die Gelegenheit, um einigen Akteuren aus der zweiten Reihe in Abwesenheit der Nationalspieler eine Bewährungschance zu geben. Bei den Gästen feierte Santiago Garcia sein Comeback nach langer Verletzungspause.

Im Anschluss bilanzierte Nouri den Test: "Wichtig war, den Spielern Spielpraxis unter Wettkampfbedingungen zu ermöglichen und dass sich keiner verletzt. Es war eine komplett andere Formation, die Abstimmung passte teilweise nicht. Wir brauchen klare Prinzipien und größere Kompaktheit".

Solidaritätsaktionen für Naki

Abseits des Spielgeschehens machte der FC St. Pauli mit mehreren Aktionen auf das Schicksal seines in der Türkei angeklagten Ex-Spielers Deniz Naki aufmerksam. Die Kiezkicker hatten im Vorfeld der Partie T-Shirts mit dem Aufdruck "Für Deniz" und Nakis ehemaliger Trikotnummer 23 getragen. Zudem wurden alle Nachnamen der Spieler bei der Verkündung der Mannschaftsaufstellung und anderen Durchsagen zu "Naki" abgewandelt.

Am Vortag war bekannt geworden, dass die türkische Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf die Verbreitung von Terrorpropaganda Anklage gegen den früheren Profi von St. Pauli erhoben hat. Naki wird vorgeworfen, über Twitter und Facebook für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK geworben zu haben. Dafür drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft.

Werder: Wiedwald (63. Zetterer) - S. Garcia, Fröde, Sané (46. Verlaat), Bauer (46. Zander) - Kainz (75. Jacobsen), Aidara (63. Sternberg), Fritz (46. M. Eggestein), Bartels - Thy (63. Manneh), Johannsson

Tore: 1:0 Litka (38.), 1:1 Johannsson (83.)

Zuschauer: 6727