09.10.2016 10:34 Uhr

Gute Laune bei "Brückenbauer" Klinsmann

Jürgen Klinsmann spielte mit seinem Team auf Kuba
Jürgen Klinsmann spielte mit seinem Team auf Kuba

Nach dem historischen Freundschaftsspiel seiner US-Fußballer auf Kuba ärgerte sich Jürgen Klinsmann kurz über den holprigen Rasen, erinnerte sich aber schnell an den eigentlichen Grund der Reise.

"Ich glaube fest daran, dass der Sport Brücken baut", sagte der Nationaltrainer nach dem 2:0 (0:0) im ersten freiwilligen US-Gastspiel im karibischen Inselstaat seit 69 Jahren: "Es gibt keinen besseren Weg, Leute mit unterschiedlichen politischen Hintergründen, unterschiedlichen Philosophien und unterschiedlichem Denken näher zusammenzubringen."

Dass Chris Wondolowski (62.) und der Münchner Julian Green (71.) die Tore erzielten und die US-Kicker sich gegen den Weltranglisten-139. schwer taten, war Nebensache. Zumal Klinsmann nach der Besichtigung des Estadio Pedro Marrero ohnehin keinen Fußball-Leckerbissen erwartet hatte. "Das Spielfeld ist eigentlich nicht bespielbar. Als wir es gestern beim Training gesehen haben, haben wir uns gesagt: Es ist schlecht, aber lasst uns einfach unseren Job machen", sagte der ehemalige Bundestrainer.

Unfreiwillige Gastspiele 1949 und 2008

Der holprige, mit vielen brauen Flecken übersäte Untergrund verhinderte zwar ein hochklassiges Spiel, tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch. Sternenbanner zwischen den kubanischen Flaggen auf den Rängen verdeutlichten die Annäherung zwischen den beiden Erzfeinden.

Deren Verhältnis hatte sich zuletzt deutlich entspannt. Im Juni 2015 einigten sich beide Staaten nach jahrzehntelanger Eiszeit auf die Wiederaufnahme offizieller diplomatischer Beziehungen, im März besuchte Obama als erster amtierender US-Präsident seit 1928 die kommunistisch regierte Insel.

1949 und 2008 hatte das US-Fußballteam zwar auch schon auf Kuba gespielt - im Zuge der jeweiligen WM-Qualifikation aber nicht freiwillig. Die Reise sei "ein historisches Erlebnis", sagte Klinsmann: "Das ist ein Supertrip, etwas Besonderes und geht weit über den Fußball hinaus."