10.10.2016 10:51 Uhr

Ancelotti: Tritte für die Couch, Lob für Pep

Carlo Ancelotti kann auch mal aus der Haut fahren
Carlo Ancelotti kann auch mal aus der Haut fahren

Carlo Ancelotti wirkt in der Regel, als könne ihn nichts aus der Ruhe bringen, doch im Falle einer Niederlage lässt sich auch der Trainer von Bayern München schon mal kurz gehen.

"Ich kann auch mal gegen die Couch treten, wenn ich nach Hause komme, so ist es nicht", verriet der Italiener in einem Interview mit "goal.com".

Niederlagen könne er nicht vergessen, ergänzte Ancelotti, "ich kann schließlich auch nicht vergessen, wie ich mich gerade fühle", erklärte der 57-Jährige. Natürlich wolle er Probleme im Job nicht mit nach Hause bringen, "bloß ist das unmöglich. Aber man kann es ja zumindest versuchen."

Nur ruhig Blut

Nach Pleiten bevorzuge er es daher, "ruhig zu bleiben", er spreche auch mit den Spielern "lieber am Tag danach, wenn wir uns beruhigt haben." Mit dem FC Bayern hat Ancelotti bislang nur das Champions-League-Spiel bei Atlético Madrid (0:1) verloren, in der Bundesliga folgte ein 1:1 gegen den 1. FC Köln.

Das Remis gegen Köln sei die Folge der englischen Wochen, sagte Ancelotti. Man könne "nicht immer hundert Prozent motiviert und konzentriert sein, wenn man alle drei Tage spielt. Am Ende einer solchen Periode hat man sieben Spiele in 20 Tagen absolviert. Und das kann manchmal auch zu einem mentalen Problem führen."

Man braucht Regeln

Dass er den Spielern mehr Freiheiten gebe als sein Vorgänger Pep Guardiola, bestreitet Ancelotti. "Nein, das stimmt nicht. Die Spieler bekommen klare Anweisungen, was Taktik und Organisation betrifft. Ich will immer ein Team auf dem Platz sehen, nicht elf Spieler. Und wenn man ein Team sehen will, dann braucht man Regeln, die die Spieler befolgen müssen. Es gibt immer Regeln, die Spieler sind nie komplett frei."

Apropos Guardiola: Seinem Vorgänger zollte der Italiener ein dickes Lob. Es sei "definitiv einfach" gewesen, die Mannschaft von Guardiola zu übernehmen. Die Spieler sind "perfekt ausgebildet" und verfügen über ein "immenses Fußballverständnis". Diese Klasse habe Guardiola entwickelt, so Ancelotti.