10.10.2016 17:03 Uhr

Löw fordert zweiten Sieg

Joachim Löw muss sein Team gegen Nordirland nicht umbauen
Joachim Löw muss sein Team gegen Nordirland nicht umbauen

Nach der Gala ist vor der Pflicht: Joachim Löw ist vor dem WM-Qualifikationsspiel am Dienstag gegen Nordirland guter Dinge, dass seine Mannschaft den starken Auftritt gegen Tschechien bestätigen kann. Personalsorgen hat der Bundestrainer keine zu beklagen.

"Teil eins ist jetzt vorbei, aber ich bin erst dann zufrieden, wenn wir auch Teil zwei gewonnen haben", sagte Bundestrainer Joachim Löw und nahm seine Spieler noch einmal in die Pflicht: "Ich habe gesagt, dass wir sechs Punkte holen wollen. Wir wollen diese Qualifikation mit voller Konzentration vom ersten bis zum letzten Spiel durchziehen. Das ist die Vorgabe an die Mannschaft."

Und diese hat ihren Chef verstanden. "Wir wollen nachlegen und im November schon zwölf Punkte haben. Dann hätten wir eine sehr komfortable Situation in der Tabelle", sagte Mats Hummels. Der Innenverteidiger weiß allerdings, dass die Partie gegen die kampf- und defensivstarken Nordiren kein Selbstläufer wird. "Es kann ein Geduldsspiel werden. Es ist unsere Aufgabe, es nicht dazu kommen zu lassen. Wir werden wieder viel in offensive Laufwege investieren müssen."

Gündoğan winkt Startelfeinsatz

Löw, der im Erfolgsfall mit Rekordhalter Sepp Herberger nach Siegen (94) als Bundestrainer gleichziehen würde, plant im Gegensatz zum glanzvollen 3:0 in Hamburg gegen Tschechien keine großen Veränderungen. Anders als beim Fußball-Fest im Volkspark dürfte aber Rückkehrer İlkay Gündoğan in die Startelf rücken. "Ich bin sehr froh, wieder zurück zu sein. Ich hoffe auf weitere Einsätze", sagte Gündoğan. Der Mittelfeldspieler von Manchester City war nach fast einem Jahr Verletzungspause in der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes gegen die Tschechen eingewechselt worden.

Verletzungsbedingte Wechsel muss Löw nicht vornehmen. Die nach dem Tschechien-Spiel leicht angeschlagenen Jérôme Boateng, Jonas Hector und Julian Draxler stehen zur Verfügung. Auf die große Rotation wird er daher verzichten. Es könne aber durchaus sein, dass es die "ein oder andere Veränderung" geben werde, sagte Löw, der mit seiner Mannschaft am Montag die 160 km von Hamburg nach Hannover mit dem Bus zurücklegte.

Müller: Immer weiter versuchen

Auf die tschechische Spielweise hatte die DFB-Auswahl, die die Gruppe C vor Aserbaidschan (beide sechs Punkte) und Nordirland (vier) anführt, die richtige Antwort. Hummels und Boateng überspielten die Gegner mit langen Diagonalbällen reihenweise. "Die werden sicher nicht vorne draufgehen, da müssen wir wieder schnell über die Außen spielen und unser Kombinationsspiel aufziehen", sagte Boateng über die Nordiren, gegen die es im EM-Gruppenspiel einen 1:0-Erfolg gab.

Der damalige Torschütze Mario Gomez fehlt am Dienstag allerdings verletzt. Gut, dass Thomas Müller wieder in Torlaune ist. In zwei WM-Qualifikationsspielen hat der Münchner bereits vier Treffer erzielt. "Du musst dir was vornehmen, hart arbeiten und es immer wieder versuchen", sagte Müller - auch gegen Nordirland.

Absage im Vorjahr spielt "keine Rolle"

Die Ereignisse vor knapp einem Jahr sollen keine Rolle spielen. Aufgrund einer konkreten Terrorwarnung war das Länderspiel in der HDI-Arena gegen die Niederlande damals abgesagt worden. Löw glaubt, dass sein Team die Ereignisse von damals "gut verarbeitet" hat, "das hat im Vorfeld keine Rolle gespielt, ist nicht thematisiert worden. Wir vertrauen da absolut den Sicherheitskräften und konzentrieren uns auf das Spiel."

Die Polizei Hannover kündigte erhöhte Präsenz in der niedersächsischen Landeshauptstadt an. Die Partie gilt zwar nicht als Risikospiel, doch nach der Absage vor elf Monaten sei man "intensiv vorbereitet, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten", sagte Polizeisprecherin Martina Stern dem SID und bezeichnete das Aufeinandertreffen als "besonderes Spiel für uns".