11.10.2016 14:28 Uhr

Kind: "Wir hatten keine Transferstrategie"

Martin Kind will künftig auf die Jugend setzen
Martin Kind will künftig auf die Jugend setzen

Abgesehen von einer kleinen Unterbrechung herrscht Martin Kind seit 1997 über die Belange von Hannover 96. In dieser Zeit mauserte sich der Klub vom Regionalligisten zum Europa-League-Starter, ehe 2016 der erneute Gang in die zweite Liga anstand. Nun äußerte sich der 96-Präsident zu aktuellen Personalien und zurückliegenden Fehlern.

"Wir hatten in den letzten Jahren keine wirkliche Transferstrategie", gab der 72-Jährige gegen über "transfermarkt.de" zu. Die getroffenen Entscheidungen seien für sich genommen durchaus sinnvoll gewesen, hätten in der Addition aber dafür gesorgt, dass man keine Mannschaft mehr hatte, "die sich mit der Stadt und den Fans identifiziert hat". Diesen Umstand hätte man im vergangenen Januar nochmal ausbügeln können, habe die Chance aber nicht genutzt, gestand Kind offen ein.

Ein großes Problem sei auch gewesen, dass man sich in der niedersächsischen Landeshauptstadt nicht bewusst gewesen sei, "wie viele gute Nachwuchsspieler" man eigentlich habe. Inzwischen sei man schlauer geworden, so Kind. Konkret führte er die Entwicklung von Waldemar Anton, Noah Sarenren-Bazee und Fynn Arkenberg an.

In das neue Steckenpferd "Jugendarbeit" will man nun auch infrastrukturell investieren. "Wir bauen jetzt eine 96-Akademie und investieren dort 18 Millionen Euro – ohne Umsatzsteuer und ohne, dass wir Fremdkapital aufnehmen müssen. Das zeigt, dass wir die wirtschaftliche Konsolidierung professionell umgesetzt haben", so Kind. Im Oktober werde zudem das Nachwuchsleistungszentrum eröffnet. Ziel der Investitionen sei dabei ganz klar, "der direkte Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga". Hierzu gebe es keine Alternative, erklärte der Unternehmer weiter.

Dennoch will man in Hannover vorerst eher kleine Brötchen backen. Auf lange Sicht träumt Kind davon, sich im Oberhaus zu etablieren, um den zehnten Platz zu spielen und "irgendwann vielleicht auch nochmal europäisch " dabei zu sein, so Kind.