12.10.2016 08:20 Uhr

Ribéry erklärt seine Aussetzer

Franck Ribéry ist als Heißsporn bekannt
Franck Ribéry ist als Heißsporn bekannt

Bayern-Star Franck Ribéry hat sich wegen seiner wiederholten Ausraster auf dem Platz erklärt und dabei Vorwürfe gegen seine Gegenspieler erhoben.

"Ich bin kein unfairer Spieler. Manchmal verliere ich vielleicht kurzzeitig die Fasson, aber nur, wenn ich spüre, dass die Gegner mich absichtlich verletzen wollen", sagte der Franzose gegenüber "Sport Bild". "Ich habe nichts gegen Tacklings, gegen Zweikämpfe. Aber wenn ich merke, dass es nur auf die Knochen geht, um mich  aus dem Spiel zu nehmen, dann wehre ich mich."

Aufgrund seiner Verletzungshistorie sei er besonders sensibel, was hartes gegnerisches Einsteigen angeht. "Kein Zuschauer oder Journalist weiß, welche Schmerzen mir durch Fouls zugefügt werden, wie mein Körper nach Spielen aussieht. Gerade wenn man oft verletzt war und sehr auf sich achten muss, ärgert man sich. Ich kann nicht akzeptieren, aufgrund von Fouls erneut auszufallen", so Ribéry.

Zudem habe er den Eindruck, dass er seit dem Wiederaufflammen der öffentlichen Debatte um seine Verfehlungen in der laufenden Spielzeit mehr provoziert werde. "Ich habe einen großen Namen, die Gegner wissen, dass auf dieses Duell genau geachtet wird. Deswegen probieren sie alles, um mich zu stoppen. Ich werde in dieser Saison so viel getreten, gefoult und attackiert wie noch nie", jammerte der Offensivspieler.

Obwohl auch Trainer Carlo Ancelotti den 33-Jährigen kürzlich in der Öffentlichkeit wegen seines überbordenden Temperaments kritisiert hatte, habe es mit dem Italiener kein persönliches Gespräch gegeben, so Ribéry. Das sei aber auch nicht nötig. "Ich weiß selbst, dass ich aufpassen muss. Ich muss meine Emotionen besser kontrollieren", sagte der Flügelflitzer.

Dembélé? "Wird noch viel einstecken müssen"

Auch zum vermeintlich größten Meisterschaftskonkurrenten Borussia Dortmund äußerte sich Ribéry: "Dortmund hat wie wir viele schnelle, technisch starke Spieler. Ihre Angriffs-Wucht ist gerade enorm. Es macht mir Spaß, dem BVB zuzusehen. Der BVB kann wieder unser Hauptkonkurrent werden."

Von Dortmunds neuem Juwel, seinem Landsmann Ousmane Dembélé, ist der Routinier begeistert. "Er ist frisch, beidfüßig, schnell. Er hat ein super Potenzial: ein Sprinter, der gerne ins Dribbling geht und attackiert. Er hat und zeigt keine Angst", schwärmte Ribéry.

Auch Dembélé müsse sich aber noch an die Härte in der Bundesliga gewöhnen und sei noch ganz am Anfang seiner Entwicklung. "Er wird noch viel einstecken müssen, bis er dahin kommt, wo ich bin", erklärte Ribéry.

Ähnliches gelte auch für EM-Star Antoine Griezmann. Dieser habe nun die Aufgabe, seine überragenden Leistungen der vergangenen Saison zu bestätigten, bevor man ihm das Attribut "Weltklasse" verpassen könne. Er selbst habe das geschafft. "Okay, ich war neun Monate verletzt im vergangenen Jahr, aber ansonsten war ich die vergangenen zehn Jahre fast immer auf einem Top-Niveau", lobte Ribéry sich selbst.