12.10.2016 12:40 Uhr

Boateng: Vielleicht schon 2018 Schluss

Jérôme Boateng hat noch große Ziele
Jérôme Boateng hat noch große Ziele

Jérôme Boateng verkörpert spätestens seit der Weltmeisterschaft 2014 absolute Weltklasse im Abwehrzentrum. Jetzt hat sich der Innenverteidiger zu seinen persönlichen Karriereambitionen, seinem Glauben und Ex-Trainer Pep Guardiola geäußert.

"Das ist als Abwehrspieler verdammt schwer. Du musst dafür schon ein großes Turnier wie eine WM in dem Jahr haben, sie gewinnen, einer der besten Spieler deines Teams sein und dazu am besten noch ein paar Tore schießen. Wenn ich das so durchdenke, hört sich das eigentlich ganz einfach an", sagte Boateng im Interview mit der "Sport Bild" angesprochen auf den Weltfußballer-Titel.

Angesichts der prominente Konkurrenz schränkte der Abwehr-Hüne zudem ein: "Wir haben auch Weltklasse-Spieler wie beispielsweise Manuel Neuer, Thomas Müller, Toni Kroos oder Mesut Özil. Niemand in der Mannschaft wird mir aber böse sein, wenn ich sage, dass wir keinen Spieler auf dem Level von Ronaldo oder Messi haben. Selbst auf unserem Niveau sind sie eben Außerirdische."

"Bayern-Kapitän wäre eine Ehre"

Neben der Weltfußballer-Wahl hat der Champions-League-Sieger von 2013 aber auch das bayrische Kapitänsamt ins Auge gefasst. "Wenn es dazu kommen sollte, würde ich mich sehr freuen. Kapitän vom FC Bayern zu werden wäre für mich genauso ein großer Traum und eine Ehre", so der Innenverteidiger, der auch Manuel Neuer und Thomas Müller als Anwärter auf die Lahm-Nachfolge ins Spiel brachte.

Angesprochen auf sein eigenes "Pop-Star-Image" gab sich Boateng aber zurückhaltend: "Da spielt in meinem Fall sicher der modische Aspekt, Größe, Erscheinung und Hautfarbe eine Rolle. Mir gefällt das, aber entscheidend bleibt, dass die sportliche Leistung immer im Mittelpunkt steht." Viel bedeutender sei dagegen der eigene Glaube, bekräftigte der 28-Jährige, der vor jedem Spiel betet: "Meine Religion ist für mich sehr wichtig, ich bin evangelischer Christ. Die Mutter Gottes habe ich mir auf den Unterarm tätowiert, um zu zeigen, dass dies ein Teil von mir ist."

"Vielleicht mache ich 2018 Schluss"

Mit Blick auf die Königsklasse rechnet der Innenverteidiger vor allem mit Ex-Trainer Guardiola und Manchester City. "Wir müssen sie dieses Jahr in der Champions-League auf dem Zettel haben. City ist bereits jetzt anzusehen, was Pep Guardiola bewirkt hat, und ich bin sicher, es wird noch besser. So war es auch bei uns. Jahr für Jahr sind wir unter ihm stärker geworden. In Manchester wird es für ihn zudem noch leichter werden, Spieler zu holen, die zu seiner Philosophie passen", äußerte sich Boateng anerkennend.

Seine Zukunft in der Nationalmannschaft ließ der 67-fache Nationalspieler unterdessen offen: "Vielleicht mache ich spontan schon 2018 in Russland Schluss, aber nur im Falle einer WM-Titelverteidigung", so Boateng, der auch mit der amerikanischen MLS liebäugelt: "Auf jeden Fall ist das für mein Karriere-Ende eine Option. Auch wenn in den USA zugegebenermaßen schon sehr viel Show dazugehört."