13.10.2016 13:00 Uhr

Ajax, Celtic & Co. planen eigene Liga

Spielen Celtic und Ajax bald in einer eigenen Liga gegeneinander?
Spielen Celtic und Ajax bald in einer eigenen Liga gegeneinander?

Pläne für die Schaffung einer europäischen Superliga sind nach der geplanten Reform der Champions League laut ECA-Boss Karl-Heinz Rummenigge inzwischen "vom Tisch". Doch die zweite Reihe plant offenbar ein eigenes Format.

Das dänische Blatt "BT" enthüllte nun, dass unter anderem der FC København über einen Abschied aus der dänischen Liga nachdenkt, um mit einigen namenhaften Vereinen aus Belgien, Schottland und den Niederlanden eine eigene grenzübergreifende Liga ins Leben zu rufen.

"Ja, das ist richtig", bestätigte FCK-Funktionär Anders Hørsholt und begründete den Schritt: "Wenn wir jetzt nicht handeln, werden die großen Vereine immer größer und stärker, während Vereine wie wir auf der Strecke bleiben." Aus diesem Grund verhandele man aktuell über Alternativen. Es sei allerdings noch zu früh, "bestimmte Modelle" zu erläutern so Hørsholt. Definitiv ziehe man jedoch in Betracht, sich aktiv an einer eventuellen "Superliga" zu beteiligen.

Auch Ajax und Celtic dabei

"BT" nennt sogar konkrete Namen weiterer beteiligter Vereine. Unter anderem sollen Ajax, Feyenoord und PSV aus den Niederlanden, die schottischen Vorzeigevereine Celtic und Rangers, Malmö FF aus Schweden sowie Rosenborg aus Norwegen und Anderlecht und Club Brugge KV aus Belgien involviert sein.

"Wir verstehen das Handeln der großen Mannschaften, aber es bedeutet auch, dass wir uns einen Markt suchen und Allianzen mit Teams aus anderen Ländern, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, eingehen müssen. Wir haben die Situation nicht geschaffen, müssen aber damit umgehen und dafür sorgen, dass wir weiterhin für Sponsoren und starke Spieler attraktiv bleiben", wird Hørsholt zitiert.

Auch die Folge dieser Überlegung ist klar: Die Vereine müssten aus ihren Ligen austreten.

Reform der Stein des Anstoßes

Vor allem die Erweiterung der fixen Startplätze in der Champions League stellt die kleinen Teams vor ein Problem und sei ein deutlicher Schritt weg von der Idee der "Fußball-Familie". Die neuen Überlegungen sollen sicherstellen, dass auch Vereine wie København weiter europäisch vertreten sind.

Ganz neu ist die Idee allerdings nicht. Bereits 1999 brachte Frank Arnesen, der zeitweise die Zügel beim HSV und Chelsea in der Hand hatte, einen solchen Vorschlag auf den Tisch. Derweil wurden auch schon skeptische Töne laut. Claus Thomsen, Chef der dänischen Liga, bezeichnete das Szenario als "unrealistisch". Stattdessen hoffe er, dass die Reform der Königsklasse nochmals überdacht werde.