16.10.2016 11:51 Uhr

Reds gegen United - mehr Rivalität geht nicht

Jürgen Klopp will wieder zurück in die Extase
Jürgen Klopp will wieder zurück in die Extase

Die Konkurrenz zwischen Liverpool und Manchester United ist eine der großen Rivalitäten im englischen Fußball. Das weiß natürlich auch Jürgen Klopp.

Diese Rivalität ist ganz nach dem Geschmack des Reds-Managers. "This is the salt in the soup", sagte er über das Duell mit dem Dauerrivalen Manchester United. In bestem "Denglish". Doch was der ehemalige BVB-Trainer bereits Anfang des Jahres mit dem "Salz in der Suppe" meinte, verstand auf der Insel auch so jeder.

Denn wenn am Montagabend (ab 21:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) Liverpool auf Manchester United trifft, geht es um weit mehr als "nur" Fußball. Es geht um mehr als Tore, Punkte oder das Trainerduell zwischen Klopp und José Mourinho - es geht um die Rivalität, das Selbstverständnis und das Lebensgefühl zweier Städte, deren Geschichte untrennbar miteinander verbunden ist. "Es wird nie ein normales Spiel sein", sagte Klopp am Freitag.

"Meine größte Aufgabe war es, Liverpool vom verdammten Sockel zu stoßen", hatte einst der legendäre United-Manager Alex Ferguson erklärt und einen deutlichen Hinweis darauf gegeben, wie tief die Abneigung zwischen den beiden Vereinen ist. 2011 hatte es "Sir Alex" dann geschafft: Mit dem 19. Meistertitel wurde United zum alleinigen englischen Rekordmeister. Liverpool (18) war abgelöst.

Das 197. Pflichtspiel steht bevor

Doch die Rivalität zwischen den gerade einmal 34 Meilen (54,7 Kilometer) entfernt liegenden Städten war schon längst ausgebrochen, bevor es 1894 überhaupt zum ersten Spiel zwischen Liverpool und United kam, das damals noch Newton Heath hieß. Die Rivalität ist "nicht die Rivalität zweier Fußballvereine, sondern die Geschichte zweier Städte" heißt es auch vor dem 197. Duell in einem Pflichtspiel.

Die begann bereits zu Zeiten der Industriellen Revolution - mit dem Bau eines 58 Kilometer langen Schiffskanals, der Manchester mit der irischen See verbindet. Lange hatte Liverpool mit seinem Hafen als Hauptumschlag für Waren aus Manchester gedient, durch den Bau des Kanals verlagerten sich Einfluss und Geld nach Manchester. Es ist der Ursprung der Konkurrenz, die sich noch heute auf dem Fußballplatz auswirkt.

Wechsel eigentlich schon immer ein No-Go

"Das ist das größte Spiel in der gesamten Saison. Vielleicht kenne ich nicht die gesamte Geschichte, aber den Fans bedeutet dieses Spiel sehr, sehr viel", sagte der inzwischen für die Reds spielende Joel Matip. Der Ex-Schalker wäre wohl nie zu Borussia Dortmund gewechselt, die Liverpool-Fans würden ihm jetzt genauso einen Transfer zu Manchester United mächtig übel nehmen. Phil Chisnell war der letzte, der auf direktem Weg von einem zum anderen Klub wechselte - 1964. Seitdem waren überhaupt nur drei Spieler für beide Vereine aktiv.

Die Rivalität überschreitet zeitweise weit die Grenzen des guten Geschmacks. United-Idol Eric Cantona wurde einst bespuckt, Spieler beider Vereine mit Essensresten und Münzen beworfen. Beim letzten Aufeinandertreffen im Achtelfinale der Europa League verhöhnten die beiden Fanlager mit unappetitlichen Schmähgesangen den Gegner.

Vor dem brisanten Duell am Montag richteten die beiden Vereine deshalb einen gemeinsamen Aufruf an ihre Anhänger und mahnten zur Vernunft. "Wir bitten, respektvoll miteinander umzugehen und jegliche Formen von Provokationen und Diskriminierung aus unserem Spiel zu beseitigen", hieß es in einer Mitteilung.

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afp/red