16.10.2016 11:50 Uhr

Rapid und Salzburg schwächeln weiter

Rapid war gegen Altach am Boden
Rapid war gegen Altach am Boden

Rapid und Salzburg haben Samstag in der Bundesliga ihre Generalproben für die anstehenden Partien in der Europa League verpatzt. Der Meister erreichte fünf Tage vor dem Heimspiel gegen OGC Nice trotz 2:0-Führung nur ein 2:2-Remis beim Wolfsberger AC. Die Hütteldorfer retteten gegen Altach im Allianz Stadion, wo am Donnerstag Sassuolo zu Gast ist, gerade noch ein 1:1-Unentschieden.

Beide Titelanwärter verloren damit auf Spitzenreiter Sturm Graz weiter an Boden. Den drittplatzierten Salzburgern fehlen auf die Steirer neun Punkte, Rapid liegt als Vierter sogar schon elf Zähler zurück. "Die Tabelle stellt uns nicht zufrieden, genausowenig wie sie Salzburg zufriedenstellen wird", erklärte Rapid-Trainer Mike Büskens.

Seine Truppe wartet schon seit vier Pflichtspielen auf einen vollen Erfolg. Gegen Altach reichte es nur dank eines späten Tores von Christoph Schösswendter wenigstens zu einem Punkt. "Aber die Mannschaft wollte immer, sie hat großartige Moral gezeigt und ist dann auch noch in Unterzahl auf das 2:1 gegangen. Das müssen wir als Positives mitnehmen", forderte Büskens.

Es gab aber auch negative Aspekte: Die Grün-Weißen präsentierten sich wie schon so oft gegen tiefstehende Gegner ideenlos und leisteten sich neuerlich einen schweren Patzer in der Defensive (diesmal von Mario Pavelić), der zu einem Gegentor führte. "In der Anfangsphase hatten wir eine vernünftige Kontrolle, doch dann haben wir den Gegner beschenkt und sind dadurch in eine Situation gekommen, die das Team nervös gemacht hat", sagte Büskens.

Zudem habe man es mit einem äußerst defensivstarken Gegner zu tun gehabt. "Ich habe noch keine Mannschaft in der Liga erlebt, die über die Altacher fährt als wären sie nichts. Es ist nicht einfach, gegen sie Chancen zu kreieren."
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Močinić zur Sicherheit nur auf der Bank

Keine Chance zur Kreativität bekam Ivan Močinić - der Kroate saß nur auf der Bank, obwohl der in der 74. Minute ausgeschlossene Srđan Grahovac und auch Tamás Szántó keine Akzente setzen konnten. "Ivan kämpft sich gerade aus einem kleinen Tief", sagte Büskens über den Sommer-Zugang und lieferte noch eine weitere Erklärung für die Reservistenrolle des Mittelfeldspielers.

Močinić hält derzeit bei vier Gelben Karten - bei einer weiteren Verwarnung wäre er am Sonntag gegen die Austria so wie Grahovac gesperrt gewesen. Dies hätte für das Derby einen personellen Engpass im zentralen Mittelfeld bedeutet. So blieb Močinić auf der Bank, während Arnór Ingvi Traustason und Giorgi Kvilitaia zumindest im Finish eingewechselt wurden. Für dieses Trio hatte Rapid im Sommer an die sechs Millionen Euro bezahlt.

"Wir sind froh, Alternativen zu haben", sagte Büskens über seine Aufstellungsvariante. Alternativen hat Rapid in den kommenden Wochen auch dringend nötig - beginnend mit dem Heimspiel am Donnerstag gegen Sassuolo absolviert man sechs Bewerbspartien binnen 17 Tagen. Das gleiche Programm wartet auf die Salzburger, die ebenfalls schon bessere Zeiten erlebten.

Lazaro ist selbstkritisch

Der Titelverteidiger führte in Wolfsberg bis zur 87. Minute mit 2:0, eher er noch zwei Gegentreffer kassierte. "Bis zum 2:0 hatten wir das Spiel gut unter Kontrolle, dann hat der Gegner recht viel Druck mit langen Bällen gemacht, die wussten wir nicht gut zu verteidigen und dadurch kam es zum 2:2", analysierte Salzburg-Trainer Óscar Garcia.

Wie so oft in den vergangenen Monaten begründete der Katalane einen Rückschlag mit der mangelnden Routine seiner Mannschaft. "Uns fehlte einfach die Erfahrung, die kann man sich nicht kaufen, die erreicht man mit der Zeit mit Spielminuten und Fehlern, die man begeht." Von einer Krise wollte Óscar nicht sprechen. "Wir müssen ruhig bleiben, weiter an uns arbeiten und von Spiel zu Spiel schauen. Es sind noch viele Partien zu spielen."

In den jüngsten vier Pflichtspielen gab es für Salzburg zwei Remis und zwei Niederlagen - eine triste Bilanz, wie auch Valon Berisha zugab. "Aber es kommt gleich ein neues Spiel, da müssen wir schauen, dass wir es besser hinkriegen", erklärte der Kosovare mit Blick auf das Europacup-Heimspiel gegen die Gäste aus Nizza.
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So wie Berisha trauerte auch Valentino Lazaro zwei vergebenen Punkten nach. "Wir haben die Qualität, dass wir eine 2:0-Führung in der 85. Minute nicht mehr hergeben dürfen, egal gegen welchen Gegner in Österreich. Da müssen wir uns selber bei der Nase nehmen", meinte der ÖFB-Teamspieler.
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apa/red