21.10.2016 11:10 Uhr

Salzburg droht die absolute Nullnummer

Die Salzburger schlichen nach dem Spiel geprügelt dahin
Die Salzburger schlichen nach dem Spiel geprügelt dahin

RB Salzburg droht in der Europa League ein historisch schlechtes Abschneiden. Nach der 0:1-Heimniederlage am Donnerstag gegen OGC Nice steht Österreichs Meister zur Halbzeit der Gruppenphase noch ohne einen einzigen Punkt da. Sollte in den restlichen drei Partien nichts Zählbares eingefahren werden, hätten die "Bullen" als erster heimischer Verein in diesem Bewerb eine Nullnummer hingelegt.

Dieses Schicksal widerfuhr in der Geschichte der Europa League seit Einführung der Gruppenphase lediglich den Shamrock Rovers (2011) sowie Slovan Bratislava und Metalist Kharkov (jeweils 2014). Salzburg-Trainer Óscar Garcia versprach aber, sich vehement gegen ein blamables Ausscheiden zu stemmen. "Ich kann garantieren: Auch wenn wir vor dem letzten Spiel keinen Punkt haben, werden wir alles versuchen, um daheim gegen Schalke zu gewinnen."

Seine Mannschaft hat sogar noch die kleine Chance auf den Aufstieg. Damit dies gelingt, müssten jedoch die drei ausstehenden Partien, beginnend mit dem Auswärtsspiel am 3. November in Nizza, wohl gewonnen werden. "Wir stehen immer noch ohne Punkte da, werden aber weiterhin unser Bestes geben. Wir müssen jetzt aus diesem Dilemma rauskommen und dürfen uns nicht hängenlassen", forderte Mittelfeldspieler Konrad Laimer.

Gegen die Gäste aus Nizza boten die Salzburger eine durchaus ansehnliche Leistung. Allerdings scheiterten sie nicht zum ersten Mal in dieser Europacup-Saison an individuellen Fehlern - diesmal patzten Andre Wisdom und Paulo Miranda - sowie an schlechter Chancenauswertung. "Wir haben wieder ein blödes Gegentor kassiert, danach hatten wir das Spiel unter Kontrolle. Es wäre viel mehr drinnen gewesen", meinte Laimer.

Diese Ansicht vertrat auch sein Trainer. "Der Unterschied war, dass wir einen Fehler gemacht haben, den der Gegner eiskalt ausgenützt hat. Meine Mannschaft hat gegen einen starken Gegner gut gespielt, aber wieder einmal die Chancen nicht genützt", sagte Óscar, ergänzte aber auch: "Die Leistung hat mich zufriedengestellt."

"Forciere den Konkurrenzkampf"

Der Katalane fand den einen oder anderen positiven Aspekt. "Es gibt eine gute Nachricht für mich: Die Leistung der Spieler hat gestimmt, vor allem von denen, die zuletzt nicht oft gespielt haben. Ich forciere den Konkurrenzkampf."

Besonders Marc Rzatkowski wusste zu überzeugen, auch Josip Radošević und Fredrik Gulbrandsen zeigten phasenweise gute Ansätze, was auch Sportdirektor Christoph Freund glücklich machte. "Die Mannschaft hat gut und aggressiv gegen den Ball gearbeitet, viel gekämpft und ist viel gelaufen. So stelle ich mir das vor", erklärte der 39-Jährige, der zuletzt Kritik an den Profis geübt hatte.

Der Auftritt gegen Nizza sei ein Schritt in die richtige Richtung gewesen, urteilte Freund. Der nächste Schritt ist am Sonntag gegen den Aufsteiger SKN St. Pölten geplant. In dieser Partie soll die Misserfolgsserie von zuletzt fünf Bewerbspartien ohne Sieg beendet werden.

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apa/red