21.10.2016 11:47 Uhr

Rummenigge: Engländer betreiben "Kidnapping"

Karl-Heinz Rummenigge hat die englischen Klubs scharf kritisiert
Karl-Heinz Rummenigge hat die englischen Klubs scharf kritisiert

Bayern Münchens Vorstandchef Karl-Heinz Rummenigge hat die Klubs der englischen Premier League für ihre Transferpolitik scharf kritisiert.

"Wir wollen keine Zehn- oder Elfjährigen nach München holen wie die Engländer, bei denen man teilweise schon von 'Kidnapping' sprechen kann. Da hätte ich moralische Bedenken", schrieb Rummenigge in seinem Vorwort im aktuellen "Bayern-Magazin".

Rummenigge gab dort einen Überblick über den Stand beim Neubau des Nachwuchsleistungszentrums im Münchner Norden und betonte, dass der deutsche Branchenführer bei der Jugendarbeit "sowohl national als auch international etwas den Anschluss verloren" habe. Bei der Neuausrichtung dieses Bereichs sei England kein Vorbild, meinte er, und nannte den FC Chelsea mit derzeit 41 europaweit verliehenen Kickern als negatives Beispiel.

Talente aus Rosenheim, nicht aus Rio

Der Bayern-Boss will junge Spieler erst ab einem Alter von 14 Jahren nach München locken, und zwar am liebsten aus der näheren Umgebung, wie er versicherte. "Unsere Schwerpunkte werden ganz klar Deutschland und der bayerische Raum sein. Unsere künftigen Talente werden also sicherlich eher aus Rosenheim kommen und nicht aus Rio", schrieb Rummenigge.

Auch die Bayern-Profis nahm er sich erneut zur Brust. Mit dem Auftreten der Mannschaft in der Bundesliga "konnten wir zuletzt nicht zufrieden sein", schrieb er. Deshalb gelte es am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach, "auf die Siegerstraße zurückzukehren. Dass das gerade gegen die Gladbacher keine leichte Aufgabe wird, wissen wir aus den letzten Jahren gut genug". Die Bayern haben bei zwei Unentschieden keines der vergangenen vier Duelle gewonnen. "Wir haben Nachholbedarf", sagte Rummenigge, "zumal wir in allen drei Wettbewerben vor wegweisenden Spielen stehen."