24.10.2016 13:20 Uhr

RB Salzburg meldet sich zurück

Doppeltorschütze Hee-chan Hwang erhielt auch eine Vertragsverlängerung
Doppeltorschütze Hee-chan Hwang erhielt auch eine Vertragsverlängerung

facRB Salzburg hat am Sonntag in der Bundesliga ein kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben. Nach fünf erfolglosen Pflichtspielen feierte der Meister ein 5:1-Schützenfest bei Aufsteiger SKN St. Pölten. Durch den höchsten Meisterschaftssieg des Titelverteidigers in der laufenden Saison wurde der Rückstand auf Tabellenführer Sturm Graz auf sieben Punkte verringert, auch dank Doppel-Torschütze Hee-chan Hwang, der mit einer Vertragsverlängerung belohnt wurde.

Der Südkoreaner steht nun statt bis Ende Juni 2020 unter Vertrag. "Ich spüre das Vertrauen des Trainers und des gesamten Teams und bin überzeugt, dass die professionellen Rahmenbedingungen ideal für meine sportliche Weiterentwicklung sind", sagte Hwang.

Über Liefering schaffte der 20-Jährige den Sprung nach Salzburg, wo er nach 22 Pflichtspielen bei drei Toren hält. Zwei davon, seine ersten beiden im Oberhaus, erzielte der Angreifer am Sonntag in St. Pölten. "Spieler wie er sind die Zukunft unseres Vereins", betonte Salzburgs Sportlicher Leiter Christoph Freund.

Leistung nicht anders, aber vor Tor cooler

Hwang brachte seine Truppe mit einem Heber (17.) und per Kopf (45.+1) auf die Siegerstraße. Marc Rzatkowski (52.), ebenfalls Liga-Premieren-Torschütze, Stefan Lainer (59.) und Fredrik Gulbrandsen (77.) fixierten den Kantersieg. "Die Leistung war nicht anders als bei den anderen Spielen. Der Unterschied war, dass wir vor dem Tor einfach cooler und effizienter waren", nannte Salzburg-Coach Óscar García das Erfolgsrezept.

Die Spieler sahen das ähnlich. "Wir wussten auch von den letzten Spielen, dass wir Chancen kreieren können. Wir mussten nur zusehen, die Dinger rein zu machen, und das hat gut geklappt", sagte Rzatkowski. Darüber freute sich auch Außenverteidiger Andreas Ulmer nach seinem 200. Ligaspiel im Salzburg-Dress: "Ich denke, dass die letzten Spiele auch in Ordnung waren, heute haben wir die Chancen besser und zum richtigen Zeitpunkt verwertet. Die drei Punkte tun uns allen sehr gut."

Bei der jüngsten 0:1-Heimpleite am Donnerstag in der Europa League gegen die Gäste aus Nizza hatten die Salzburger noch viele Topchancen ausgelassen und damit auch das dritte Gruppenspiel verloren. Óscar hatte seine Mannschaft im Vergleich dazu an vier Positionen verändert. "Die Spieler haben ihre Aufgabe sehr gut gemacht. Ich bin sehr zufrieden, denn wir haben den Sieg unbedingt gebraucht", erläuterte der Spanier. Zuvor hatte es für seine Elf in drei Ligaspielen nur zwei Punkte gegeben.

Einer der Aufsteiger der jüngsten beiden Partien ist Marc Rzatkowski, der da zum ersten Mal von Beginn an spielen durfte. "Es war keine einfache Zeit für mich, aber ich habe einfach versucht dranzubleiben", sagte der 26-jährige Mittelfeldspieler nach seiner Liga-Startelfpremiere.

SKN bereits seit zehn Bundesligaspielen sieglos

Für Gastgeber St. Pölten gab es indes keinen Grund zur Freude. Die sieglose Liga-Serie der Niederösterreicher erhöhte sich auf zehn Partien und das verdient. Der Aufsteiger war mit dem Tempo der Gäste überfordert und bekam keinen Zugriff auf die Salzburger Kombinationen.

In der Offensive war mit Ausnahme des Ehrentors von Kevin Luckassen (73.) wenig zu sehen. "Wir waren im gesamten Spiel chancenlos, der Unterschied war zu groß. Wir sind schwer enttäuscht", betonte SKN-Trainer Karl Daxbacher. Innenverteidiger Daniel Petrovic ergänzte: "Das war viel zu wenig, wir alle haben geschlafen."

Das einzig Positive für die Landeshauptstädter ist, dass es in der Liga auch noch den SV Mattersburg gibt, der einen Zähler dahinter im Besitz der "Roten Laterne" ist. "Vielleicht ist es gar nicht so gut, dass wir nicht Letzter sind. Vielleicht haben dadurch einige nicht begriffen, wie ernst die Lage ist", vermutete Mittelfeldspieler Lukas Thürauer.

Auf Coach Daxbacher trifft das sicher nicht zu. "Wir machen uns schon Sorgen. Wenn man hinten drinsteht, dann ist es schwer und wir werden alle Kräfte bündeln müssen um besser in die Spur zu kommen." Zeit zum Durchatmen bleibt nicht, schon am Mittwoch wartet das Achtelfinale im ÖFB-Cup zu Hause gegen Sturm. Salzburg steht mit dem Heimspiel gegen den FAC vor einer leichteren Aufgabe.

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apa/red