24.10.2016 15:45 Uhr

DFB-Frauen mit Härtetest gegen EM-Gastgeber

Bundestrainerin Steffi Jones freut sich auf den Test gegen die Niederlande
Bundestrainerin Steffi Jones freut sich auf den Test gegen die Niederlande

Gegen den EM-Gastgeber Niederlande steht für die Auswahl von Bundestrainerin Steffi Jones der nächste Härtetest an.

Beim Tüfteln für die Titelreife ist der EM-Gastgeber aus den Niederlanden der perfekte nächste Härtetest für die deutschen Fußballerinnen. "Die Spielerinnen haben echt Bock, sie sehen das nicht nur als Testspiel, sondern als Chance, sich mit den Besten zu messen", sagte Bundestrainerin Steffi Jones vor dem nächsten Auftritt der Olympiasiegerinnen am Dienstag (16:10 Uhr) in Aalen.

Drei Tage nach dem 4:2 (2:0) gegen Österreich und neun Monate vor der Mission Titelverteidigung im Nachbarland wird die 43-Jährige ihre Startelf im neuen 4-4-2-Spielsystem auf acht Positionen verändern. Das verriet Jones auf der Pressekonferenz am Montag. Jede mitgereiste Spielerin soll die Möglichkeit bekommen, sich auf dem Weg zur Endrunde (16. Juli bis 6. August) für einen Platz im EM-Kader zu empfehlen. Angreiferin Lena Petermann allerdings musste am Montag wegen Sprunggelenksbeschwerden abreisen.

Für die neue Bundestrainerin zählen bei allen Experimenten aber auch die Ergebnisse: "Ich will jedes Spiel gewinnen, die Mannschaft will jedes Spiel gewinnen." Alles rund laufen müsse deshalb aber noch nicht. "Es sind jetzt noch acht Spiele bis zur EM, das ist für mich wie 8000 m, das geht von Schritt zu Schritt. Wir müssen uns als Mannschaft finden."

"Individuelle Fehler abstellen"

Die ambitionierten Oranje-Frauen mit ihren gefährlichen Offensivkräften um Vivianne Miedema von Bayern München sollen die deutsche Defensivarbeit auf die Probe stellen. "Sie haben sehr schnelle Spielerinnen, die werden uns sehr fordern", warnte Jones. "Die Holländerinnen werden mehr kombinieren, wir müssen deshalb unsere Kompaktheit beibehalten und die individuellen Fehler abstellen", forderte auch die neue Spielführerin Dzsenifer Marozsán.

Gegen die erstmals für eine EM qualifizierten Österreicherinnen hatte der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister nach der Pause kurzzeitig den Faden verloren und zwei unnötige Gegentore kassiert. Doch solche Fehler sind in der Findungsphase noch zu verschmerzen. "Es dauert ein bisschen, bis wir uns in dieses System reinfinden, aber man hat gesehen, dass wir es spielen können", befand die erfahrene Angreiferin Anja Mittag.

Deutsche Gruppengegner noch offen

"Kreativität und Flexibilität", so Alexandra Popp, sollen die Deutschen im 19. Vergleich mit dem Nachbarland zum zwölften Sieg führen. Die etatmäßige Stürmerin lebte diese Qualitäten gegen Österreich selbst vor, als sie im Angriff auf der Zehnerposition und gegen den Ball im defensiven Mittelfeld agierte.

Ihren Entwicklungsprozess setzt die DFB-Auswahl am 29. November fort, wenn ein weiterer Test gegen einen hochkarätigen Gegner auf dem Programm steht. In Chemnitz kommt es zum Kräftemessen mit Vize-Europameister Norwegen. Genau drei Wochen vorher entscheidet sich bei der Auslosung in Rotterdam, mit wem es Deutschland in der EM-Gruppenphase zu tun bekommt.