25.10.2016 08:21 Uhr

United-Chaos: "An der Zeit, Männer zu sein"

José Mourinho nimmt seine Spieler in die Pflicht
José Mourinho nimmt seine Spieler in die Pflicht

Nach der blutleeren 0:4-Klatsche beim Chelsea FC brennt bei Manchester United das Dach! Vor allem das scheinbar grenzenlose Selbstbewusstein von Star-Coach José Mourinho scheint nach dem Desaster gegen seinen Ex-Klub einen ersten Knacks kassiert zu haben. Der Zeitpunkt könnte dabei kaum schlechter sein: Am Mittwoch wartet im League Cup mit Manchester City ausgerechnet der Lokalrivale auf die Red Devils und auch Mourinho sein "Lieblingsfeind" Pep Guardiola.

"Es gibt jetzt keine Möglichkeit, unsere Enttäuschung zu verstecken, denn unsere Gesichter sprechen für sich", stellte The Special One klar. Und weiter: "Wir sind sehr, sehr traurig, aber diese Situation ist nicht für Kinder, sie ist etwas für Männer und jetzt müssen wir Männer sein und für das nächste Spiel arbeiten." Zudem entschuldigte sich der Portugiese bei den Fans der Mannen aus Manchester und untermauerte, dass es nun nur eine Antwort gebe: "Trainieren, weiter kämpfen und Spiele gewinnen." 

Wie bei mangelndem Erfolg üblich, torpediert jedoch von allen Seiten Störfeuer den von Mourinho geforderten Fokus auf das Wesentliche - nicht zuletzt der Verdienst des exzentrischen Startrainers selbst.

Morgan Schneiderlin, der im Sommer 2015 für mehr als 30 Millionen Euro im Old Trafford anheuerte, unter Mou bislang aber kaum eine Rolle spielt, soll laut der "Sun" über einen Abgang nachdenken. United-Legende Wayne Rooney von Mourinho sogar endgültig in die zweite Reihe verbannt und damit wohl vom Hof gejagt werden.

Mou im Kreuzfeuer

Die "Times" behauptet zudem, dass einige MUFC-Akteure die Trainingsmethoden des 53-Jährigen infrage stellen würden. Mou soll die Übungseinheiten demnach weitestgehend seinem Assistenten Rui Faria überlassen. Eine Distanz, die einige Spieler überrascht und enttäuscht haben soll.

Ex-Liverpool-Star Jamie Redknapp wurde im "Daily Star" noch expliziter und hinterfragte das Konstrukt des Portugiesen gänzlich: Kreativ-Spieler wie Pogba und  Mkhitaryan zu kaufen, sei sinnlos, wenn man wie Mourinho einen "destruktiven" Spielstil bevorzuge. Diese Entscheidungen würden sicher auch von den Kickern hinterfragt werden und dazu führen, die "Atmosphäre zu vergiften". Die Spieler müssten sich nicht dem Mourinho-Stil anpassen. Stattdessen solle sich der Coach ändern, um der Ideologie eines Klubs zu folgen, der größer ist als er. Die talentierten und technisch versierten Spieler den berühmten "Bus parken zu lassen", werde im Old Trafford nicht toleriert, ergänzte mit Stan Collymore ein weiterer Ex-Spieler.

Die Atmosphäre ist vor dem richtungsweisenden Duell mit Manchester City also mehr als aufgeladen. Man darf gespannt sein, wie sich die Lage in Manchester entwickelt, sollte es die nächste Pleite setzen.