25.10.2016 12:58 Uhr

Deutsche Gipfelstürmer in Europas Topligen

Grüßt in England von der Tabellenspitze: İlkay Gündoğan mit Manchester City
Grüßt in England von der Tabellenspitze: İlkay Gündoğan mit Manchester City

Sind deutsche Fußballer Garanten für den Erfolg? Es scheint fast so. Nicht nur in England, Italien und Spanien baut der jeweilige Tabellenführer auf Akteure aus dem Land des Weltmeisters.

Bei den Himmelblauen verlief die vergangene Saison nicht gerade nach Wunsch. In der Abschlusstabelle der englischen Premier League landete Manchester City 15 Punkte hinter Überraschungsmeister Leicester lediglich auf Rang vier – zu wenig für die hohen Ansprüche der Klubbesitzer aus den Emiraten. Mit deutscher Hilfe soll City nun wieder um den Titel mitspielen. Für die aktuelle Spielzeit verstärkte sich der Verein mit den beiden DFB-Nationalspielern İlkay Gündoğan und Leroy Sané. Offenbar mit Erfolg. Denn die Skyblues führen die Tabelle der Premier League trotz zuletzt drei Spielen ohne Sieg an.

Dabei verlief der Start für die Neuzugänge aus dem Land des Weltmeisters nicht gerade optimal. Beide konnten aufgrund von Verletzungen erst mit Verspätung in die Saisonvorbereitung einsteigen und verfolgten die ersten Auftritte ihres Klubs nur von der Tribüne. Gündoğan ist inzwischen Stammspieler unter Pep Guardiola und auch Sané stand zuletzt in der Liga zweimal in der Startelf.

Erfolgreiche Konkurrenten

Nicht nur in England finden sich schwarz-rot-goldene Farbkleckse an der Spitze der Ligen. Spaniens Primera Division wird von Real Madrid angeführt. In deren zentralen Mittelfeld zieht seit mehr als zwei Jahren Toni Kroos die Fäden. Welch große Wertschätzung Kroos bei den Königlichen genießt, zeigt die jüngste Vertragsverlängerung. 20 Millionen Euro soll der gebürtige Greifswalder nun pro Jahr verdienen. So viel wie kein anderer deutscher Fußballprofi.

Auch Sami Khedira, der in der deutschen Nationalmannschaft mit Kroos und Gündoğan um die Position im defensiven Mittelfeld konkurriert, grüßt mit Juventus in der Serie A von der Spitze. Nach der zweiten Saisonniederlage am Wochenende gegen den wiedererstarkten AC Milan schmolz der Vorsprung auf die Mailänder und auf den AS Rom, bei denen Antonio Rüdiger nach seiner Kreuzbandverletzung wieder auf dem Weg in den Kader ist, allerdings auf zwei Punkte.

Deutsche Gipfelstürmer in Österreich und Ungarn

In vielen kleineren Ligen sind deutsche Legionäre ebenfalls äußerst erfolgreich unterwegs. Der ehemalige Nationalspieler Christian Schulz etwa, viele Jahre bei Werder Bremen und Hannover 96 aktiv, ist aus der Innenverteidigung des österreichischen Überraschungstabellenführers Sturm Graz (mit dem deutschen Trainer Franco Foda) nicht wegzudenken.

Auch in Ungarn führt ein Außenseiter mit deutscher Hilfe die Liga an. Michael Oenning, seit Anfang des Jahres Trainer bei Budapesti Vasas, verhinderte nicht nur im Sommer knapp den Abstieg des Vereins, sondern verpflichtete danach mit Mahir Sağlık aus Paderborn und Felix Burmeister aus Bielefeld zwei Zweitligaprofis aus seinem Heimatland. Mit Erfolg – bereits fünf Punkte liegt Vasas nach 13 Spieltagen vor dem Tabellenzweiten Videoton FC.

Zurück zur englischen Premier League: Hinter Manchester City lauern, nur durch die schlechtere Tordifferenz auf die Plätze verwiesen, zwei weitere Klubs mit deutschen Spielern in der Stammelf. Arsenal mit Mesut Özil und Shkodran Mustafi sowie Liverpool mit Emre Can und Loris Karius. Sie alle warten nur auf einen Ausrutscher Citys, um ihrerseits den Platz an der Sonne einzunehmen.

Ralf Amshove