26.10.2016 16:35 Uhr

Daxbacher-Rauswurf schon lange geplant

Sportdirektor Frenkie Schinkels und Präsident Gottfried Tröstl sind der Meinung, dass Karl Daxbacher die Mannschaft nicht mehr erreicht hat
Sportdirektor Frenkie Schinkels und Präsident Gottfried Tröstl sind der Meinung, dass Karl Daxbacher die Mannschaft nicht mehr erreicht hat

Die Vereinsführung des SKN St. Pölten hat am Mittwoch betont, dass die Entlassung von Cheftrainer Karl Daxbacher keine leichte Entscheidung und keineswegs ein Schnellschuss gewesen sei. Vereinsboss Gottfried Tröstl und Sportdirektor Frenkie Schinkels stellten klar, dass Daxbacher seinen Vertrauensvorschuss durch die schlechten Leistungen der Mannschaft in den vergangenen Wochen verspielt habe.

Mit Schinkels hatte der in der Ersten Liga noch gefeierte Meistermacher Daxbacher immer wieder Meinungsverschiedenheiten über die Qualität des Kaders beim Aufsteiger. "Mich hat gestört, dass Daxbacher gesagt hat, dass der Kader nicht Bundesliganiveau hat. Der Meinung sind wir im Verein nicht", betonte Schinkels. In Gesprächen mit Daxbacher sei es immer wieder um die Güte des Kaders gegangen, im Gegensatz zum Ex-Trainer habe er immer an die Qualität der Spieler geglaubt. Außerdem deutete er an, dass Daxbacher die Mannschaft zuletzt nicht mehr erreicht habe.

SKN-Präsident Tröstl verwies auf die schlechte Serie mit zehn Spielen ohne Sieg. Das 1:5-Heimdebakel gegen Salzburg sei nicht unbedingt der Auslöser für den Rauswurf gewesen. Der Daxbacher-Vertrauensvorschuss sei zuletzt weggefallen, was zähle, sei das hier und jetzt. Und da stehe man als Tabellenneunter einfach mit zu wenigen Zählern da, so Tröstl. "Nachdem wir alle Punkte zusammengefasst haben, haben wir uns entschlossen, dass es für beide Seiten das Beste ist, sich zu trennen."

"Wir haben genau die gleiche Qualität wie WAC, Admira, Mattersburg oder Ried", sagte Schinkels im ORF-Interview und ergänzte, "Wir haben das Gefühl gehabt, dass der Karl nicht mehr dieses Vertrauen gehabt hat."

Fallmann nominell der Chef

Zumindest bis zur Winterpause wird der Aufsteiger vom Duo Jochen Fallmann und Thomas Nentwich betreut. Nomineller Cheftrainer ist Fallmann. Die beiden waren auch schon in der Verantwortung, nachdem Schinkels im Jänner 2015 Michael Steiner als SKN-Trainer abgeschossen hatte.
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Daxbacher kennt bereits das Gefühl beim SKN St. Pölten hinausgeworfen zu werden. Das erste Mal bekam er 2002 als Landesliga-Meister den Laufpass. Die damalige Vereinsführung warf ihm vor, nicht mit jungen Spielern umgehen zu können und keine "moderne Viererkette" spielen zu lassen. 13 Trainer hat der SKN in den 14 Jahren gebraucht. Vom Punkteschnitt am erfolgreichsten war Daxbacher in seiner zweiten Ära vor Daxbacher in seiner ersten Ära.
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apa/red