26.10.2016 19:27 Uhr

St. Pölten wirft Sturm im Elferschießen raus

Der entscheidende Moment in der NV-Arena, Lumu verwandelt den letzten Elfer
Der entscheidende Moment in der NV-Arena, Lumu verwandelt den letzten Elfer

Beim SKN St. Pölten ist am Mittwoch im Achtelfinale des ÖFB-Cups der erhoffte Trainereffekt eingetreten. Einen Tag nach der Entlassung von Coach Karl Daxbacher setzten sich die Niederösterreicher unter der Führung von Jochen Fallmann vor eigenem Publikum gegen Bundesliga-Spitzenreiter Sturm Graz mit 4:3 im Elfmeterschießen durch. Nach 120 Minuten war es 1:1 gestanden.

Lukas Thürauer hatte die Gastgeber in der 31. Minute in Führung gebracht. Marc André Schmerböck gelang in der 51. Minute der Ausgleich für die ab der zweiten Hälfte klar überlegenen Steirer, die nach Gelb-Rot für SKN-Profi Andreas Dober ab der 49. Minute in Überzahl agierten. Im Elfmeterschießen vergaben Uroš Matić und Lukas Spendlhofer für Sturm.

Dass auch Florian Mader für St. Pölten vom Punkt scheiterte, fiel nicht ins Gewicht, weil Jeroen Lumu den entscheidenden Penalty verwertete. Der Niederländer war einer von sieben neuen Spielern, der im Vergleich zum 1:5-Heimdebakel gegen Salzburg in die SKN-Startformation rutschte.

In der ersten Hälfte bekamen die knapp 2.500 Zuschauer in der NV-Arena vorerst wenige Höhepunkte zu sehen. Die Partie plätscherte dahin, die einzige Ausnahme war dafür äußerst sehenswert: Nach einer kurz abgewehrten Freistoßflanke nahm Thürauer in der 31. Minute den Ball von knapp außerhalb des Sechzehners direkt und traf vorbei am regungslosen Sturm-Goalie Daniel Lück zum 1:0 für St. Pölten.

Die Gäste kamen erst nach dem Seitenwechsel in Fahrt. Begünstigt wurde die Steigerung durch eine etwas fragwürdige Gelb-Rote Karte für SKN-Verteidiger Dober nach einem Laufduell mit Philipp Zulechner. Nicht einmal zwei Minuten später - Rechtsverteidiger David Stec war noch nicht eingewechselt - fiel über diese Seite der Ausgleich. Schmerböck zog ungehindert Richtung Tor und schloss mit einem Schuss ins lange Eck ab.

Toller Einstand für Vollnhofer

Danach war Sturm die klar tonangebende Mannschaft und ließ einige hochkarätige Chancen aus. In der 60. Minute fischte Thomas Vollnhofer - den Fallmann anstelle von Christoph Riegler ins Tor beorderte - einen Schuss von Fabian Koch aus dem Kreuzeck, beim anschließenden Eckball brachte Christian Schoissengeyr einen Kopfball aus aussichtsreicher Position nicht aufs Tor. Zulechner (67.) und Schmerböck (69.) ließen weitere Chancen ungenützt.

Auf der Gegenseite wurde es vorerst nur in der 72. Minute gefährlich, als sich Lück bei einem Freistoß von Mader verschätzte und der Ball an die Querlatte ging. In der Schlussphase aber waren die Hausherren dem Sieg bei Chancen von Lumu (90.) und Stec (93.) näher.

"Schinkels raus"-Rufe

Die Verlängerung stand dann wieder im Zeichen von Sturm, wobei die Grazer aber nicht wirklich zwingend vor das gegnerische Gehäuse kamen. In der Elfer-Lotterie hatten schließlich St. Pölten das bessere Ende für sich - sehr zur Freude der SKN-Fans, die zuvor mit Sprechchören den entlassenen Daxbacher feierten und den Rücktritt von Sportdirektor Frenkie Schinkels forderten.
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apa/red