27.10.2016 11:11 Uhr

Koch über Rassismus: "Alle gefordert"

Dr. Rainer Koch sieht im Kampf gegen Rassismus alle gefordert
Dr. Rainer Koch sieht im Kampf gegen Rassismus alle gefordert

Nach vermehrten Rassismus-Vorfällen in der dritten Liga und einem Zwischenfall im DFB-Pokal fordert der DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch eine klare "Null-Toleranz-Politik".

"Gefordert sind alle, das heißt auch die Spieler und die Fans, die sich klar gegen jede Form von Rassismus und Demokratiefeindlichkeit positionieren müssen", sagte Koch im "kicker"-Interview. Dabei forderte er die Unterstützung der Politik ein: "Der Kampf gegen Rassismus und politischen Extremismus kann von einer demokratischen Gesellschaft nur gewonnen werden, wenn er von allen gemeinsam und mit null Toleranz geführt wird."

Auch die Vereine nahm der Funktionär bei der Bekämpfung von Rassismus in die Pflicht. "Wenn die Vereine intensiv mitwirken und insbesondere für die Identifizierung der Täter sorgen sowie die vom Sportgericht gegen sie verhängten Strafen im Wege des Schadensersatzes als Forderung an die Täter weitergeben, sollten die Handlungsmöglichkeiten ausreichen", so Koch.

Vorfälle häufen sich

Eine besondere Thematik im Osten von Deutschland wollte der DFB-Vize allerdings nicht bestätigen. Koch erklärte ausweichend, dass die Null-Toleranz-Politik des DFB gegenüber Rassismusvorfällen überall in Deutschland gleichermaßen gelte.

Kürzlich wurde der 1. FC Magdeburg nach "diskriminierenden Sprechchören" im DFB-Pokal mit einer Geldstrafe von 20.000 Euro sowie einer Sperrung der Fanblöcke belegt. Auch beim 1:1 zwischen dem FSV Frankfurt und dem FSV Zwickau soll Frankfurts Shwan Barry rassistisch beleidigt worden sein. "Ich spiele schon ein paar Jahre in Europa und hätte nicht gedacht, dass es hier noch Rassismus gibt", zeigte sich der betroffene Spieler erschüttert.