27.10.2016 14:07 Uhr

Čeferin übt Kritik an EPFL-Entscheidung

Der neue UEFA-Präsident äußert deutliche Kritik
Der neue UEFA-Präsident äußert deutliche Kritik

UEFA-Präsident Aleksander Čeferin hat die Vereinigung der europäischen Profiligen (EPFL) für die Aufkündigung des sogenannten "Memorandum of understanding" kritisiert. "Das ist keine sehr weise Entscheidung", sagte Čeferin am Donnerstag in München, "mehr möchte ich dazu nicht sagen, das sollte derjenige tun, der die Vereinbarung aufgekündigt hat".

Die EPFL hatte das Memorandum in der vergangenen Woche als Reaktion auf die jüngste Reform der Champions League zu Lasten kleinerer Vereine und Ligen zum 15. März 2017 gekündigt. Die Vereinbarung schließt abendliche nationale Ligaspiele zwischen Spitzenvereinen unter der Woche aus, um Freiraum für Begegnungen der "Königsklasse" zu schaffen.

Laut Karl-Heinz Rummenigge ist die Ligenvereinigung, der auch die Deutsche Fußball Liga und die österreichische Bundesliga angehören, ohnehin eine zu vernachlässigende Größe. "Die EPFL hat ein Problem: Sie hat vom juristischen Standpunkt her keine Stimme in der Fußballwelt", sagte der Vorstandsvorsitzende von Bayern München ebenfalls am Donnerstag.

"Sie vertreten die Ligen - aber wen vertreten die Ligen am Ende des Tages? Die ECA vertritt die Vereine, die FIFPRO die Spieler. Für die EPFL ist es schwierig, ihren Platz zu finden. Da kommen dann manchmal kritische Ansätze, weil man nicht gehört worden ist", so Rummenigge, der die Kritik an der Reform, die er als ECA-Chef forciert hatte, nicht nachvollziehen kann.

"Da gab's einen Aufschrei, weil man die Dinge ein Stück weit pro Qualität verändert hat. Es gibt überall eine Entwicklung pro Quantität und contra Qualität. Ich aber bin ein Freund der Qualität..." An der dominanten Rolle der Vereine aus den fünf großen Ligen Europas werde sich nichts ändern. "Das Rad hat sich weitergedreht. Ich habe Verständnis für die Kleinen, dass sie ihren Platz oder Terrain verloren haben, aber das ist eben so."

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sid/red