27.10.2016 14:00 Uhr

HSV-Personalsorgen zur Unzeit

Markus Gisdol muss für den Abwehrverbund eine Lösung finden
Markus Gisdol muss für den Abwehrverbund eine Lösung finden

Beim HSV war die Erleichterung nach dem überzeugenden Pokal-Auftritt in Halle (3:0) deutlich zu spüren. Jetzt wartet wieder der schwere Bundesliga-Alltag auf die Hamburger und die Frage wird sein, wie viel Selbstvertrauen die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol aus dem Erfolgserlebnis im DFB-Pokal ins Spiel gegen den 1. FC Köln (Sonntag, 17:30 Uhr) transportieren kann. Außerdem klagen die Hanseaten über akute Personalsorgen - und das ausgerechnet gegen Kölns so stark aufspielenden Top-Stürmer Anthony Modeste.

Mit nur mageren zwei Punkten aus acht Partien steht der HSV bereits wieder früh in der Saison mit dem Rücken zur Wand. Logisch, dass Gisdol vor der wichtigen Partie gegen die stark gestarteten Kölner den Fokus vor allem auf die Begegnungen gegen die Fohlen oder Halle legen wollte. "Wir sollten mit der gleichen Einstellung wie aus dem Gladbach-Spiel nach Köln fahren", fordert der Übungsleiter seine Spieler zu einer ähnlich couragierten Leistung auf.

Aus dem Halle-Spiel zieht der 47-Jährige einiges an Optimismus, will den Sieg aber auch nicht überbewertet wissen: "Ich fand den Auftritt der Mannschaft in Halle bemerkenswert. Das war ein guter Schritt nach dem letzten Bundesliga-Spiel, wir müssen es aber einordnen", so Gisdol.

Kabinenknall? "Offene Worte gehören dazu"

Angesprochen auf den vermeintlichen "Kabinenknall", den es nach dem Frankfurtspiel gegeben haben sollte sagte Gisdol: "Wenn ich nach so einem Spiel wie gegen Frankfurt am nächsten Tag locker und lächelnd in die Kabine kommen würde, wäre ich fehl am Platz." "Offene Worte" würden einfach dazu gehören, fügte der Ex-Hoffenheimer hinzu. 

Personell sieht es für den HSV weiterhin eng aus. Ein Ende des Engpasses in der Hamburger Innenverteidigung zeichnet sich nicht ab: "Wir müssen eher von Stunde zu Stunde schauen, wer spielen kann". Während der Einsatz von Emir Spahić (Adduktoren-Zerrung) ausgeschlossen sei, steht hinter dem Einsatz von Johan Djourou (Aufbautraining nach Muskelfaserriss) noch ein Fragezeichen. Mit Cléber fehlt den Rothosen aber defintiv ein weiterer Verteidiger gelbgesperrt.

Zudem quält sich auch Mittelfeldspieler Albin Ekdal, der zuletzt in der Abwehr ausgeholfen hatte, mit Adduktoren-Problemen. Rechtsverteidiger Dennis Diekmeier ist wie Cléber gesperrt. "Es ist eine besondere Situation und eine besondere Herausforderung", sagte Gisdol, der Ashton Götz und Oliver Oschkenat vom Regionalliga-Team zu den Profis beorderte: "Wichtig ist, darauf zu achten, dass man sich nicht eine neue Baustelle aufmacht, um eine andere zu schließen."