27.10.2016 17:36 Uhr

BVB-Bubi Bruun Larsen: Eine echte Alternative

Gelungenes Debüt bei den Profis: Jacob Bruun Larsen weckt Hoffnungen
Gelungenes Debüt bei den Profis: Jacob Bruun Larsen weckt Hoffnungen

Im DFB-Pokalspiel gegen Union Berlin zauberte Thomas Tuchel den nächsten vielversprechenden Youngster aus dem Ärmel. Der stark aufspielende Jacob Bruun Larsen könnte sich in Zukunft zur echten Alternative in der Offensive von Borussia Dortmund entwickeln.

Was für ein Debüt vor der Gelben Wand. Auf der rechten Außenbahn zeigte Bruun Larsen vor 80.000 Zuschauern im Dortmunder Hexenkessel keine Nerven. Immer wieder forderte der 18-Jährige mutig den Ball und sorgte mit seinen gefährlichen Hereingaben und blitzschnellen Dribblings für Torgefahr.

Höhepunkt des selbstbewussten Bubi-Auftritts: Kurz vor der Halbzeitpause (44.) besorgte der Däne mit einer scharfen Flanke vom rechten Strafraumrand, die Unions Parensen nur noch ins eigene Tor abfälschen konnte, die umjubelte Führung.

"Ich war ein bisschen nervös"

Nach dem Spiel gab sich der Olympia-Teilnehmer, der insgesamt 68 Minuten auf dem Platz stand, schon ziemlich abgebrüht: "Ich war ein bisschen nervös. Dann habe ich aber einen Pass gespielt und ich war drin im Spiel."

Trotz seiner starken Leistung blieb Larsen aber bescheiden. "Dass ich spielen durfte war sehr schön. Ich habe nach dem Training davon erfahren. Ich habe alles gegeben und habe gehofft, dass ich in den Kader komme", gab der etatmäßige A-Jugendliche in der Mixed-Zone zu Protokoll.

Tuchels Vertrauenbeweis

Sein erster Auftritt im Signal Iduna Park war eigentlich nur der akuten Personalnot beim BVB geschuldet. Gegen Union fehlten weiterhin die langzeitverletzten Außenspieler André Schürrle und Marco Reus.

Dass der Teenie aber von Beginn an spielte und etablierte Akteure wie Shinji Kagawa oder Ousmane Dembéle mit der Bank vorlieb nehmen mussten, darf durchaus als Vertrauensbeweis von Thomas Tuchel gewertet werden.

Starke Auftritt in der U19

Ein Vertrauen, dass sich Larsen vor allem mit starken Auftritten in Borussias U19 verdient hat. 15 Tore und 19 Vorlagen steuerte er in bislang 32 Ligapartien bei. Im Sommer wurde die Nachwuchshoffnung zur Belohnung prompt für den dänischen Olympia-Kader nominiert.

Auch bei der anschließenden Dortmunder Asien-Reise war Bruun Larsen bereits mit an Bord. Mittlerweile trainiert der beidfüßige Mittelfeldspieler regelmäßig bei den Profis.

Nicht Eindhoven oder Liverpool, sondern Dortmund

Überhaupt scheint sich der Däne im Ruhrgebiet rundum wohl zu fühlen. "Es hat sich wie zuhause angefühlt und man will ja an einen Ort gehen, wo man sich so wohlfühlt. Es muss alles passen. Es muss der richtige Ort sein", sagte er schon nach seinem Wechsel aus Dänemark dem "Ekstrabladet". 

Im Januar 2015 hatten die Westfalen den damals 16-jährigen Rohdiamanten von seinem Jugendklub Lyngby BK verpflichtet. Ein wahrer Transfer-Coup, denn auch die als Sprungbrett für junge Spieler bekannte PSV Eindhoven sowie Jürgen Klopps FC Liverpool sollen starkes Interesse gehabt haben.

Spätestens nach dem Union-Spiel dürfte sich Larsen in seiner Entscheidung aber bestätigt fühlen. Zwar wird der Shooting Star in naher Zukunft überwiegend wieder bei den A-Junioren und im Regionalligateam der Schwarz-Gelben zum Einsatz kommen, doch seinen Status als hoffnungsvolle Alternative hat Bruun Larsen eindrucksvoll untermauert.

Falk Velten