11.11.2016 15:51 Uhr

Burke und Co.: Schottlands neue Bravehearts

Oliver Burke gehört zu den bekanntesten Talenten der schottischen Nationalmannschaft
Oliver Burke gehört zu den bekanntesten Talenten der schottischen Nationalmannschaft

In der WM-Qualifikation steigt am Freitag das 116. britische Länderspiel-"Derby" England gegen Schottland. Die Gäste brauchen als Vierter der Gruppe dringend Punkte. Sie setzen auf eine Reihe junger Spieler, die nach der verpassten EM die Tickets für die Reise nach Russland 2018 lösen sollen. weltfussball stellt fünf neue Bravehearts vor.

Oliver Burke (19), Leipzig, linkes Mittelfeld

Der aktuell in Deutschland ohne Zweifel bekannteste schottische Youngster ist Oliver Burke. Der Offensivmann ist schon im zarten Alter von 19 Jahren ein ziemlicher Schrank. Die körperliche Physis brauchte er, um sich bei Nottingham Forrest in der zweiten englischen Liga durchzusetzen.

Das gelang ihm in der vergangenen Saison ordentlich, in diesem Jahr allerdings hervorragend. Nach vier Toren in fünf Ligaspielen für Nottingham entschied sich Burke doch noch für den Wechsel nach Deutschland.

Für Leipzig war er bisher in acht von zehn Bundesligabegegnungen aktiv, gab eine Vorlage und erzielte einen Treffer selbst. "Oliver Burke wird immer besser, taktisch immer reifer. Er lernt sehr schnell und ist irgendwann auf der Zehn eine Option", sagte Trainer Ralph Hasenhüttl zuletzt über seinen Schützling: "Wir werden noch richtig viel Spaß an ihm haben."

Am Freitag könnte Burke sein viertes Länderspiel bestreiten – im Dress der Nationalelf traf er bisher noch nicht.

Callum Paterson (22), Heart of Midlothian, rechter Verteidiger

Ein fester Bestandteil des WM-Quali-Teams ist Callum Paterson. Der 22-Jährige ist im Kader gegen England nominell der einzige Rechtsverteidiger und sollte nach seinen Einsätzen in den drei ersten Quali-Spielen auch gegen die Three Lions gesetzt sein.

Gegen Malta (5:1), Litauen (1:1) und die Slowakei (0:3) stand Paterson in der Startelf und lieferte ordentliche Leistungen ab. Dennoch wurde er zuletzt von seinem Landsmann Kris Boyd kritisiert. Er "sollte nicht in der Nähe der Nationalmannschaft" sein, schrieb dieser in einer Zeitungs-Kolumne.

Diese Meinung scheint der frühere Rangers-Profi jedoch exklusiv zu haben. Denn in der schottischen Premiership ist Paterson Stammspieler bei Heart of Midlothian, absolvierte bisher zwölf Partien von Beginn an und erzielte als nomineller Abwehrspieler satte vier Tore.

"Ich kümmere mich nicht darum, was andere sagen, solange ich gut spiele und mich gut fühle", ließ Paterson dementsprechend selbstbewusst verlauten.

John McGinn (22), Hibernian FC, Mittelfeld

John McGinn gehört mit 22 Jahren ebenfalls nicht mehr zu den frischesten Greenhorns. Für St. Mirren und seinen aktuellen Verein Hibernian hat der Mittelfeld-Allrounder bereits 157 Spiele auf dem Buckel.

In dieser Zeit erlebte er Highlights wie den sensationellen FA-Cup-Triumph mit Hibernian in der vergangenen Saison und die anschließenden Europa-League-Quali-Spiele, die gegen Bröndby jedoch verloren gingen.

Für die Nationalmannschaft absolvierte der gebürtige Glasgower bisher zwei Spiele. In der WM-Quali durfte er 14 Minuten Erfahrung bei der 0:3-Niederlage gegen die Slowakei sammeln. Mit seiner Erfahrung in noch jungen Jahren könnte er eine Führungsfigur der schottischen Jugend werden.

Stephen Kingsley (22), Swansea FC, linke Außenbahn

Stephen Kingsley fing in der zweiten schottischen Liga klein an, ist mittlerweile aber bei Swansea City in der englischen Premier League angekommen. Dort lief der 22-Jährige zu Saisonbeginn gleich fünfmal in Folge auf der linken Abwehrseite auf. Eine starke Bilanz für Kingsley, der zunächst in die Jugend der Swans wechselte und sich erst nach und nach ins Profi-Team vortastete.

Seine Beharrlichkeit wurde in diesem Sommer mit der Vetragsverlängerung bis 2020 belohnt. "Das ist nicht selbstverständlich – die harte Arbeit beginnt jetzt erst für mich", sagte der Youngster damals. Diese könnte er am Freitag auch bei seinem zweiten Einsatz in der Nationalmannschaft verrichten.

Kieran Tierney (19), Celtic FC, Außenverteidiger

Ein ganz heißes Eisen im Nachwuchs-Feuer der Schotten ist zudem Kieran Tierney. Der 19-Jährige Außenverteidiger verdrängte bei Celtic Publikumsliebling Emilio Izaguirre und verdiente sich seinen Platz in der Nationalmannschaft.

weltfussball berichtete zum Spiel der Hoops gegen Gladbach in der Champions League ausführlich über den Youngster. Tierney hat bereits zwei Länderspiele auf seinem Konto. Am Freitag muss Nationaltrainer Gordon Strachan aber verletzungsbedingt auf ihn verzichten.

Florian Pütz