12.11.2016 11:54 Uhr

Gnabry trotzt dem Hype: "Nichts draus machen"

Der Hype um Serge Gnabry vom SV Werder Bremen ist immens
Der Hype um Serge Gnabry vom SV Werder Bremen ist immens

Serge Gnabry hat sich am Freitagabend mit seinen drei Treffern beim 8:0-Kantersieg in San Marino nicht nur einen Platz in der DFB-Historie gesichert, sondern ist auch in aller Munde.

"Das hätte ich nicht geträumt", sagte der 21-Jährige nach seinem Dreierpack in der 9., 58. und 71. Minute beim Schützenfest des Weltmeisters im WM-Qualifikationsspiel in San Marino. Dass Gnabry von einem "Super-Einstand" und einem "Super-Gefühl" sprach - logisch.

Doch der hoch veranlagte Offensivspieler mit ivorischen Wurzeln, der zuletzt schon als Torschützenkönig bei Olympia auf sich aufmerksam gemacht hatte, wusste seinen großen Tag gut einzuordnen. "Klar kann ich zufrieden sein. Aber das war jetzt mein erstes Spiel gegen einen Gegner, der jetzt nicht gerade Italien ist, wo es noch viel schwerer wird. Deshalb denke ich, dass man nicht zu viel daraus machen sollte", sagte Gnabry bescheiden. Was in der Zukunft komme, "das wird man sehen".

Voraussichtlich hat Gnabry schon am Dienstag beim Klassiker in Mailand gegen Italien die Chance, sich erneut in den Vordergrund zu spielen. "Es geht mir auch darum, den einen oder anderen Spieler noch einmal zu sehen, wenn er richtig gefordert wird", sagte Bundestrainer Joachim Löw bereits.

"Serge hat schon im Training angedeutet, dass er sehr gefährlich ist."

Das Debüt des 21-Jährigen hatte Löw schon einmal gefallen - drei Tore bei sieben Torschüssen, vier Torschussvorlagen, 90 Prozent erfolgreiche Pässe: "Er hat es super gemacht. Serge hat schon im Training angedeutet, dass er sehr gefährlich und im Abschluss gut ist. Die drei Tore sind gut für seine Entwicklung und sein Selbstvertrauen."

Bis August war eine derartige Entwicklung nicht abzusehen gewesen. Gnabry kam bei Arsenal über die Rolle eines Ergänzungsspielers nicht hinaus. Erst die Olympischen Spiele in Rio und sein Wechsel nach Bremen brachten die Wende in seiner jungen Karriere. Olympia sei für ihn "ausschlaggebend" gewesen, "dass es soweit gekommen ist", betonte er: "Zuvor war es sehr schwer, ich hatte keine Spielzeit. Die habe ich jetzt. Ich fühle mich körperlich gut und hoffe, dass es so weiter geht."

Dass auch der Leverkusener Benjamin Henrichs in San Marino zu seiner DFB-Premiere gekommen war, ging im ganzen Hype um Gnabry fast unter. Der 19-Jährige, der sowohl links als auch rechts verteidigen kann, sprach von einem "überragenden Gefühl". Es gehe gerade "steil bergauf", meinte er, "deshalb ist es besonders wichtig, bodenständig zu bleiben". Das hätte auch von Gnabry kommen können.